piwik no script img

Wenn es im Bad polnische Zigaretten gibt

Berlin-Pankow,

65.400 Einwo­h­ner*innen. Die namens­gebende Panke lädt kaum zum Badevergnügen ein. Dafür bietet das Sommerbad in dem Ortsteil als Highlight das Erlebnis­becken mit Strömungs­kanal, Highspeed-Rutsche und Wasser­kanonen.

Das Sommerbad Pankow war ein paar Mal in den Schlagzeilen, das ist schon eine Weile her. 2006 flippten ein paar Teenager aus, die Boulevardpresse benutzte die Formulierung „ausländischstämmige Jugendliche“. Die Jungs rissen Absperrseile vor dem Rutschenturm aus ihren Verankerungen. 2010 verprügelten halbwüchsige Mädchen einander in den Umkleidekabinen.

Es war wohl die Sonne, die Vorfreude auf den Rutschenturm und die eigene Jugend, die die Gemüter erhitzte. Aber so notorisch wie im Kreuzberger Prinzenbad, das 2007 sogar in einem Film, „Prinzessinnenbad“, verewigt wurde, ging es hier nie zu.

Das liegt natürlich auch an den inzwischen vielen netten Pankower Familien, die selbst in der ewig langen Crêpes-Schlange nicht ausfallend werden. Da laufen ein paar Jugendliche nach vorne und quatschen die Kollegin der Crêpes-Frau am Eisstand an. „Ey, hast du auch Zigaretten?“ Die Frau guckt diese Teenager an, als wollte sie gleich losbrüllen. Dann zieht sie eine Packung unter dem Tresen hervor: „Sind aber die polnischen.“ Ist den Jungs egal: „Ey, Dankeschön!“ Und so überrascht manchmal, selten, einer den anderen. Anna Klöpper

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen