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Comeback in den Feiertagen

Möglicherweise ein Trost in Krisenzeiten: Kirchen ohne Corona-Vorgaben bereit für Ostern

Keine Impf- oder Testregeln, kein offizielles Abstandsgebot, weniger Angst vor Corona: Zu Ostern gelten nach zwei Pandemiejahren für Gottesdienste in den meisten Bundesländern keine gesetzlichen Vorgaben mehr. Zugleich ist das Bedürfnis nach Nähe und Trost groß angesichts des Kriegs in der Ukraine. Strömen die Menschen über die Feiertage also zurück in die Kirchen? Darauf hoffen die katholischen und evangelischen Gemeinden. Regeln zum Gesundheitsschutz halten sie freiwillig ein.

„Die Gemeinden in unserer Landeskirche haben sich sowohl mit Erleichterung als auch mit Vorsicht unter neuen Vorzeichen sehr gut darauf vorbereitet“, sagte die Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christina-Maria Bammel, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Wärme der Begegnung, ein aufrichtendes Lied, vertraute Erzählungen oder neue Worte – das sind ja für die meisten Menschen Kostbarkeiten nach schweren Monaten.“

Geflüchtete und Gäste würden herzlich aufgenommen, auf Freundlichkeit komme es jetzt besonders an. „Wir feiern in diesem Jahr vielleicht behutsamer miteinander, weil wir wissen, wie verwundbar und kostbar jedes einzelne Leben ist“, betonte die Pröpstin. Nach zwei Pandemiejahren fehlten viele Menschen. Geflüchtete bräuchten Kraft und Unterstützung. Und es sei klar: „Mehr und mehr Menschen können die steigenden Lebenshaltungskosten nicht einfach so wegstecken“, erklärte Bammel. „Jetzt heißt es: Den Mangel nicht ausblenden, sondern beherzt teilen, was da ist. Auch darauf liegt Segen.“

Die Kirchen böten Raum – für Stille, aber auch für Gespräch und Gesang, die „österliche Freudenerfahrung“ sein könnten, meinte Bammel. „Es geht nicht darum, Krieg und Pandemie auszublenden, sondern die Zeichen des Lebens und der Mitmenschlichkeit zu entdecken und zu stärken.“

Ob nun tatsächlich sehr viele Gläubige in die Gottesdienste strömen oder trotz Wegfalls der Pandemieregeln zurückhaltend bleiben, sei schwer einzuschätzen, sagte der Sprecher des katholischen Erzbistums Berlin, Stefan Förner. Es werde weiter dringend empfohlen, während des Gottesdienstes eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, auch beim Singen.

Auch sollten die Kirchgänger selbst angemessenen Abstand halten. Chöre werden weiter im Schachbrettmuster aufgestellt, um Abstände der Sängerinnen und Sänger zu wahren. (dpa)

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