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Archiv-Artikel

Wasserwerke goldig

Rekordsumme an Stadt überwiesen. Die Preise steigen, der Verbrauch sinkt weiter. Senat diskutiert über verstärkte Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung

Der Wasserpreis wird zum 1. Januar 2006 erneut steigen – und das, obwohl die Hamburger Wasserwerke (HWW) noch nie soviel Gewinn erwirtschaftet haben wie im vorigen Jahr. Wie der neue Geschäftsführer Michael Beckereit gestern bei der Vorstellung des Jahresabschlusses sagte, will das städtische Unternehmen auch künftig auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Die Akquise zusätzlicher Aufträge werde eventuell sogar zu Neueinstellungen führen.

„Sie finden in mir jemanden, der Interesse hat, das Geschäft des Unternehmens auszubauen“, sagte Beckereit. Er wollte sich aber nicht festlegen, ob dies oder aber das Outsourcing von Unternehmensleistungen überwiegen werde. Die künftige Mitarbeiterzahl könne zwischen 900 und 1.400 liegen, schätzte er. Im Vorjahr beschäftigten die HWW 1.515 Menschen, einen mehr als im Jahr zuvor.

Der Gewinn, den die HWW dem städtischen Haushalt zukommen lassen, stieg von 39,8 auf 41,4 Millionen Euro. Zugleich sank die Konzessionsabgabe an Hamburg von 27,1 auf 26,6 Millionen Euro. Die außerhamburgischen Gemeinden, die die HWW versorgen, erhielten wie im Vorjahr 1,3 Millionen Euro Konzessionsabgabe. Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) darf sich also über einen Geldsegen von 68 Millionen Euro freuen.

Als der Senat bereits Ende 2003 entschied, zum 1. Januar nächsten Jahres die Preise um drei Cent auf 1,52 Euro pro Kubikmeter anzuheben, machte er kein Hehl daraus, dass dies zum Stopfen der Haushaltslöcher beitragen soll. Zugleich kompensiert die Erhöhung den sinkenden Wasserverbrauch. Pro Kopf lag er in den Haushalten bei 113 Litern gegenüber 118 Litern 2003. „Ich gehe nicht davon aus, dass damit der Grund erreicht ist“, sagte Beckereit.

2004 haben die HWW 112,2 Millionen Kubikmeter Wasser verkauft. 1995 waren es noch 132,4 Millionen. Aus der Nordheide werden dafür 17 Millionen Kubikmeter abgepumpt – eine Menge, die das dortige Grundwasserreservoir ohne Weiteres verkraften könne, so Beckereit.

Auf dem Tisch des Senats liege eine Vorlage für eine engere Zusammenarbeit der HWW mit der Hamburger Stadtentwässerung (HSE). Dabei gehe es aber keineswegs um eine Fusion, die wegen der unterschiedlichen Rechtsformen beider Betriebe schwierig wäre, sondern um eine gemeinsame Nutzung von Stabsabteilungen, wie etwa des Personalwesens. Gernot Knödler