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Archiv-Artikel

Zukunftsmusik mit Strom

MOBILITÄT Mitsubishi will mit einem Elektroauto auf den Markt. Für die regionale Mobilität in der Stadt wäre das „E-Bike“ allerdings sinnvoller

Von kawe

„Das ist Zukunftsmusik und wir möchten dabei sein“, mit dieser Einschätzung erklärte der Chef der SWB, Willem Schoeber, sein Engagement für das Mitsubishi-Elektroauto „iMIEV“. Mitsubishi ist gerade auf Deutschland-Tour, die SWB hat dem Autokonzern ihre Räume für die Präsentation zur Verfügung gestellt. Käuflich wird das Teil aber erst Anfang 2011 sein, derzeit wird es ausschließlich als „Rechts-Lenker“ für den japanischen Markt gebaut. Es schafft 130 km/h.

2011 ist noch weit hin, ob es dann eine SWB-Förderung geben wird, ist laut Schoeber noch offen. Erstmal sei es Aufgabe des Staates, die umweltfreundliche Elektro-Technologie für die Mobilität zu subventionieren, meinte er. In Japan kostet das Auto, das nur für den Stadtbetrieb tauglich ist, rund 34.000 Euro, von denen 15.000 Euro staatlich gefördert werden. Da für die Batterie, die die Hälfte des Kaufpreises ausmacht, die volle Leistung nur für 5 Jahre garantiert wird, ist das Vergnügen derzeit noch teuer. Mitsubishi zielt derzeit eher auf Firmen-Kunden wie den Frankfurter Flughafen oder kommunale Leihauto-Anbieter. Technisch kann das Gefährt mit herkömmlichen Kleinwagen durchaus mithalten – es beschleunigt sogar besser und ist beängstigend leise. Bei Mitsubishi wird daher überlegt, ob man ein künstliches Geräusch einbauen muss, um Fußgänger nicht zu überraschen.

Da ist doch der „Twike“, mit dem die Grünen-Abgeordnete Marieluise Beck ihren Wahlkampf in Bremen bestreitet, ein besseres umweltfreundliches Spielzeug. Es kommt wie ein dreirädriges Fahrrad mit Dach daher und schafft immerhin bis zu 85 Kilometern pro Stunde. Mit rund 17.000 Euro ist es auch keine preiswerte Lösung. Die Grünen fordern im Wahlkampf einen staatlichen Zuschuss von 5.000 Euro zur Markteinführung.

Wie für die SWB ist auch für die Grünen klar, dass die „Automobilität“ im 21. Jahrhundert elektrisch sein wird, weil Elektro-Autos eine deutlich höhere Energieeffizienz haben. Unter dem Gesichtspunkt, welches Fahrzeug für ein „regionales Mobilitätskonzept“ optimal ist, könnte sich für innerstädtische Strecken, die für das gewöhnliche Fahrrad zu lang sind, das „Elektro-Fahrrad“ als sinnvoller erweisen. Das wird von der SWB auch promotet und für seine Stromkunden gibt die SWB einen Zuschuss bei der Anschaffung. Die Modelle kosten rund 2.000 Euro, passen also eher neben dem PKW in die Garage und ins Mobilitäts-Budget. Es gibt „E-Bikes“, die ein Mofa ersetzen, es gibt andere Modelle, die die Tret-Leistung des Fahrrades schlicht unterstützen – zu regulieren je nach Tagesform und Entfernung. Die SWB ist dabei, wenn der Bremer Händler Roewer seine Modelle in den nächsten Tagen auf der Hanse-Life vorstellt. kawe