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Archiv-Artikel

Schnell ins Konzert!

Wir haben es ja gesagt, aber keiner hört auf uns! Fußball ist der Gegner einer florierenden Konzertlandschaft. Wenigstens lassen sich Festival-Veranstalter davon nicht weiter beeindrucken, und so wird seit gestern und noch heute und morgen auf dem Mühlenkampsfeld in Sulingen das Reload-Festival gefeiert. Am heutigen Samstag beginnt der Spaß um 11.15 Uhr mit Pride Shall Fall und endet mit Guns-’n’-Roses-Gitarrenheld Slash (22.30 Uhr) und Die Kassierer (0.30 Uhr), am Sonntag geht es dann ab 11.45 Uhr mit Ausgereizt weiter, ab 18 Uhr geht es mit Soulfly ins Finale, es folgen Subway To Sally, irgendein Länderspiel und die Dropkick Murpheys. Alles Weitere auf www.reload-festival.de.

Am Montag kommt Bremen dann in den Genuss einer echten Rocklegende – zumindest ihrer Musik. Umstritten ist nämlich, ob John Garcia, der einst mit Kyuss den Lauf der Rockmusik nicht unbeträchtlich beeinflusste, sein Nostalgie-Programm mit dem guten alten Namen verkaufen darf. Kyuss Lives! heißt die Sause, mit der er am Montag ab 20 Uhr im Aladin auftritt. Josh Homme, seinerzeit Kyuss-Gitarrist und mit der Band Queens Of The Stone Age erfolgreich, ist jedenfalls alles andere als amüsiert. Er wirft Garcia Verbrauchertäuschung und Markenverletzung vor (was so gar nicht nach Rock ’n’ Roll klingt, oder?) und geht gerichtlich gegen ihn vor. Davon ließ sich zumindest Nick Oliveri beeindrucken, der deshalb und aus anderen Gründen, die wohl wiederum sehr viel mit Rock ’n’ Roll zu tun haben, Garcias Band wieder verließ. Neben Garcia ist mit Brant Bjork immerhin noch ein Kyuss-Mitglied von einst dabei. Und auch wenn Homme einigermaßen unersetzbar für Kyuss ist, dürften die Herrschaften zumindest die alten Songs ohne größere Reibungsverluste auf die Reihe kriegen.

Der Rest der Woche ist dann eher unspektakulär, wobei ein Ausflug nach Worpswede am Dienstag durchaus lohnen könnte: Dort spielt Adam Donen ab 20 Uhr bei freiem Eintritt im Café Kandinsky. Der Mann hat gerade ein schönes Album mit erlesenen Songs im Geist von Nick Drake und Leonard Cohen veröffentlicht.  Andreas Schnell