sieben sachen
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Tanz auf der schiefen Bahn: „Cascade“ Foto: Martin Argyroglu

Auf der Kippe

In der Choreografie „Cascade“ sucht die Tänzerin Meg Stuart mit sieben Tän­ze­r:in­nen nach einem „Halt im Strom der Zeit“. Es entsteht ein Spiel mit der Schwerkraft. Körper geraten in Schieflagen, halten aneinander fest, wandeln auf unebenem Boden und verlieren die Orientierung. Rhythmische Strukturen erzählen von einer Zeit, die auf der Kippe steht und der Ungewissheit: ein freier Fall im Zerfall der Zeit. Die Arbeit ist Teil des diesjährigen Festivals Tanzplattform.

Volksbühne, 19. 3., 20 Uhr; 20. 3., 18.30 Uhr, ab 25 €

Khalil Zgaib, Untitled, 1958, Öl auf Masonitplatte Foto: Saleh Barkat Collection/Agial Art Gallery

Manifest der Fragilität

Die Zeit zwischen der Libanonkrise 1958 und dem Bürgerkrieg ab 1975 war prägend für Beirut. Es entwickelte sich eine Kunstszene mit unterschiedlichsten Visionen von Modernität. Eine Ausstellung mit 230 Werken und mehr als 300 Archivdokumenten dokumentiert diese wichtige Periode Libanons.

Beirut and the Golden Sixties: Gropius-Bau, 25. 3.–12. 6., am 24. 3. freier Eintritt ab 13 Uhr

Work in progress für die Ausstellung Foto: Tatiana Bialek

Die Grenzen der anderen

Im Volkspark am Weinberg ist es in den letzten Jahren immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Die Künstlerin Elisa Duca hat sich nun mit ihrem Projekt „Transgression“ gemeinsam mit der Kuratorin Pauline Doutreluingne und den Schü­le­r:in­nen des John-Lennon-Gymnasiums für eine Outdoor-Ausstellung zusammengetan. Es geht um Grenzüberschreitungen und die unterschiedlichen Wahrnehmungen von Grenzen bei den verschiedenen Gruppen in der Nachbarschaft.

„Transgression“: Volkspark am Weinberg, 25.–26. 3., ab 12 Uhr

Nele Winkler als Pauline Foto: Moritz Grewenig

Angst! – Kummer!

Berlin im ausgehenden 19. Jahrhundert: Pauline erwartet ein Kind, will ihrem Leben Ein Ende setzen und sich in den Landwehrkanal stürzen, ein ehemaliger Theaterleiter erteilt unterm Dach Schauspielunterricht, Jette vermisst ihren Mann. Gerhart Hauptmanns meistgespieltes Stück „Die Ratten“ gilt als sein wichtigster Beitrag zum modernen Welttheater. Handlungsort war eine ehemalige Kaserne, die – im Volksmund „Wanzenburg“ genannt – 1880 von etwa 60 Familien bewohnt wurde. Regisseurin Lilja Rupprecht arbeitet mit ihrer Inszenierung zum vierten Mal mit dem RambaZamba-Ensemble und erzählt eine durch und durch menschliche Geschichte als Parabel bester Absichten und schlimmster Wendungen.

RambaZamba-Theater, ab 24. 3.

Die Pop-Up Lecture-Choreographie „Punk, Beat…LOL!“ richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren Foto: Promo

Einem Affekt auf der Spur

„Die Pop-Kultur ist durch Wut und um Wut herum entstanden“, so Regina Rossi. Ihre Choreografie fragt, wie junge Menschen mit Wut umgehen, Popkultur und politische Bewegungen treffen auf Tanz, Performance und Videokunst. Punk, Beat…LOL!“ ist Teil der dritten Ausgabe des Explore Dance Festivals für Kinder und Jugendliche.

Fabrik Potsdam, 20.–26. 3., fabrikpotsdam.de

Theaterabend und Live-Spiel: Shell Game Foto: Stephan Glagla

Spiel mir die Paranoia

Der Science-Fiction-Autor Philip K. Dick erzählt in „Shell Game“ von Pa­ti­en­t*in­nen eines Raumschiffs, die auf dem Weg in die Psychiatrie auf einem Planeten gestrandet sind. Trotz gegenteiliger Beweise verfallen sie der paranoiden Vorstellung, Opfer einer Verschwörung zu sein. Anna Kpoks partizipative Adaption stellt die Zu­schaue­r*in­nen vor die Aufgabe, sich aus dieser Situation zu retten.

Shell Game – Lost in Paranoialand: Schaubude Berlin, Premiere am 14. 3., Tickets: 16,50/11,50 €

New Polyphonies (22. 3., silent green) Foto: Beata Szparagowska

Die Zeitfragen

Zur Eröffnung von MaerzMusik ist das Publikum zu einem musikalischen Spaziergang unter dem Dach des Gropius-Baus eingeladen. Weitere Orte: transmediale studio, SAVVY Contemporary und das silent green kulturquartier, wo die Konzertperformance „New Polyphonies“ (Foto) die Demokratisierung der polyphonen Kunst zum Thema hat.

MaerzMusik: 18.–27. 3.; A Garden of Forking Paths: Gropius-Bau, 18. 3., ab 17 Uhr