: Hoffnung für Gelähmte
„Es war eine sehr emotionale Erfahrung“, sagte der Studienteilnehmer Michel Roccati über seine ersten Schritte nach seiner Querschnittslähmung. Wissenschaftler in der Schweiz haben eine Behandlungsmethode entwickelt, die es Querschnittsgelähmten offenbar ermöglicht, schon nach kurzer Zeit wieder einige Schritte zu gehen. In einem Beitrag für die Fachzeitschrift Nature Medicine berichteten sie über eine kleine Studie mit drei Patienten, denen Elektroden ins Rückenmark implantiert wurden, die elektrische Impulse an die Muskeln senden. Bereits kurz nachdem ihnen das sechs Zentimeter lange Implantat eingesetzt wurde, konnten die drei Männer, die nach schweren Unfällen querschnittsgelähmt waren, demnach die ersten Schritte gehen. Das Team unter der Leitung der Schweizer Neurochirurgin Jocelyne Bloch und des französischen Neurowissenschaftlers Grégoire Courtine entwickelte eine seit mehreren Jahren erforschte Methode der Rückenmarkstimulation weiter. Bereits 2018 hatten sie erste Behandlungserfolge vermeldet. Doch mit dem neuen Implantat erzielten die Wissenschaftler nun deutlich bessere Ergebnisse. Nach mehreren Monaten Rehabilitation kann Michel Roccati mehrere Stunden lang stehen und einen Kilometer weit gehen. (afp)
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