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„Wir stehen am Abgrund“

Das katholische Bündnis „Wir sind Kirche“ fordert sofortige Reformen

Unmittelbar vor Beginn der dritten Synodalversammlung hat ein Bündnis katholischer Verbände und Reformgruppen sofortige und konkrete Reformen von der Amtskirche gefordert. „Wir sehen den Synodalen Weg an einem Scheidepunkt“, sagte Christian Weisner von der Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ am Mittwoch in München.

Es gebe nach wie vor Stimmen, die keinerlei Reformbedarf sähen – und dies vor dem Hintergrund des jüngst bekannt gewordenen Münchner Missbrauchsgutachtens, so Weisner. Dabei seien gerade die systemischen Ursachen sexualisierter Gewalt – Machtmissbrauch, Pflichtzölibat, überkommene Sexualmoral und Missachtung der Frauen – Auslöser für den Synodalen Weg in Deutschland gewesen. In diesem Gesprächsformat wollen die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken unter Einbezug weiterer Gruppen die sogenannte MHG-Studie von 2018 über sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche aufarbeiten.

„Wir stehen an einem historischen Abgrund, wenn die Kirchenleitung nicht umsteuert“, warnte Weisner. Im Namen des Bündnisses aus mehr als 30 Verbänden und Gruppen appellierte er an den Vatikan, „endlich ein eindeutiges Zeichen an den Synodalen Weg zu geben. Das ist kein deutscher Sonderweg, sondern kann ein konstruktiver Weg für die Weltkirche sein.“(dpa)

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