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Die beschleunigte Ausbreitung des Coronavirus trifft auch viele Theater. Das Theater Kiel sagte am Mittwoch aufgrund von Infektionen in den Ensembles seine Vorstellungen bis einschließlich 29. Januar ab. Dazu habe sich die Theaterleitung zum Schutz der Beschäftigten und des Publikums entschlossen. Viele andere Häuser melden Verschiebungen von Premieren – so das Schauspielhaus Bochum, das Schauspiel Frankfurt, das Deutsche Theater und das Gorki-Theater in Berlin, wegen Krankheitsfällen im Ensemble. Aber die meisten versuchen den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten und Aufführungen anzubieten.

Es klang nach einer Sensation für die Kunstwelt: Eine Villa in Rom sollte zur Versteigerung kommen, in der es auch ein einzigartiges Deckengemälde des Frühbarock-Künstlers Caravaggio gibt. Aus extremer Untersicht sieht man drei antike nackte Götter. Doch beim ersten Auktionstermin haben Haus und Bild keinen Käufer gefunden. Schlappe 353 Millionen Euro sollten der Minimalpreis sein, den niemand zahlen wollte. Nun solle ein neuer Termin für das 2.800-Quadratmeter-Areal gefunden werden, schrieb die Nachrichtenagentur Ansa. Dass kein Angebot einging, kann neben dem hohen Preis mit mehreren Faktoren zusammenhängen. Wie die BBC berichtete, beansprucht in der Villa eine der Erbinnen, Rita Boncompagni Ludovisi, dritte Ehefrau des verstorbenen Besitzers, lebenslanges Wohnrecht. Zudem ist an den Erwerb der Villa die Bedingung gebunden, in die Renovierung zu investieren. 38.000 Kunstliebhaber haben zudem eine Petition unterschrieben, der Staat möge sich des Hauses annehmen und es öffentlich zugänglich machen.

Der diesjährige Kleist-Förderpreis geht an den Autor Amir Gudarzi. Der Exil-Iraner, der heute in Österreich lebt, verbinde in seinem Stück „Wonderwomb“ persönliche Erfahrungen mit den großen Themen der Zeit. Das Kleine steht für ihn für das Große und Globale, sagte Florian Vogel, Vorsitzender der neunköpfigen Jury, am Mittwoch bei der Bekanntgabe des Preisträgers. Der 35-jährige Gudarzi sagte: „Alles, was auf unserer Welt passiert, hat Einfluss auf unser Leben.“ Er nähere sich in seinem Stück von allen Seiten dem Thema Öl: als Materie, als Material, als Treibstoff, als treibende Kraft des Turbo-Kapitalismus oder als Verdienstquelle von Diktaturen, aber auch als Antreiber des Klimawandels. Die Uraufführung ist im September im Theater Marburg geplant.