: Museen werden freigelassen
KULTURPOLITIK Stiftung wird kleiner und bringt teure Verselbstständigung dreier Häuser auf den Weg
■ Gegründet wurde die Stiftung Historische Museen 2008.
■ Sie besteht derzeit aus dem Altonaer Museum, dem Museum der Arbeit, dem Museum für Hamburgische Geschichte und dem Helms Museum sowie deren Nebenstellen (u.a. Bergedorfer Schloss und Rieck Haus).
■ Das Budget der Stiftung sinkt durch die Herauslösung von zwölf Millionen auf 9.820.000 Euro.
Die Stiftung Historische Museen Hamburg wird verkleinert, und das wird teurer als geplant. Eine entsprechende Beschlussvorlage hat am Dienstagabend der Stiftungsrat abgesegnet. Und da sie auf einem Antrag der regierenden SPD basiert, gilt die Bestätigung durch die Bürgerschaft im Herbst als Formsache.
Konkret sollen nun tatsächlich zum 1. 1. 2013 das Helms Museum, das Bergedorfer Schloss und das Rieck Haus aus der Stiftung herausgelöst werden und ihren Anteil aus dem Stiftungsbudget mitnehmen. Für das Helms Museum wären das 2,3 Millionen Euro, für das Bergedorfer Schloss 400.000 und für das Rieck Haus 120.000 Euro.
Dabei bleibt es allerdings nicht, denn man will zusätzliches Personal einstellen. Das Helms Museum soll einen kaufmännischen Leiter bekommen, der rund 100.000 Euro jährlich kostet. Die verbleibende „Rumpf-Stiftung“ soll – über die drei vorhandenen Direktoren hinaus – eine Gesamt-Doppelspitze erhalten. Deren kaufmännischen Part erledigt bereits Helmut Sander; ein künstlerischer Leiter wird zu suchen sein.
Eine weitere Stelle könnte für das Bergedorfer Schloss und das Rieck Haus anfallen. Anstelle des jetzigen Leiters des Bergedorfer Schlosses ist ein Kurator für beide Häuser im Gespräch. Über die Kosten hierfür wird noch verhandelt, offiziell äußert sich weder die Museumsstiftung noch die Kulturbehörde.
Nur Harm Resse vom Freundekreis des Bergedorfer Schlosses redet Klartext: „Wir wollen nicht, dass die wissenschaftliche Qualität leidet.“ Da aber zusätzlich Events nötig seien, müsse die entweder ein eigener Verein organisieren „oder jemand, dessen Stelle vom Bezirk oder von der Stiftung finanziert wird“. PS