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Kukidentistan im Aufruhr

Deutschland ohne Anker-Claus am Abgrund

ClausKleberFoto: reuters

Seit Tagen laufen Frauen mit geröteten Augen apathisch durch die Straßen, Männer werfen sich klagend zu Boden und raufen ihre ergrauten Bärte der Trauer. Die ganze deutsche Welt ist in eine abgrundtiefe Schockstarre verfallen. Hat Omikron die Oberhand gewonnen? Ist RB Leipzig deutscher Meister geworden? Oder ist Annalena Baerbock wieder in einen russischen Fettnapf gestiefelt? Nein, der Schrecken ist von noch olympischeren Ausmaßen, höher, schneller, stärker. Denn am Donnerstag vor Silvester geht der Anker-Claus von Bord. Der Praeceptor Germaniae verlässt die Brücke des „heute journals“. Wie konnte Gott das nur zulassen? Und was macht eigentlich Bundeskanzler Scholz, um das Desaster zu verhindern? Ganz Kukidentistan ist im Aufruhr. Niemand wird denen mit dem zweiten Auge und den dritten Zähnen künftig abends die Welt erklären. Das Zweite Deutsche Fernsehen wird nie wieder so sein, wie es war! Was aber macht dann Claus Kleber, wenn das Scheinwerferlicht für immer aus ist? Wird er endlich die Gundula gauseln? Nein, er wird Pausenclown bei Netflix. Irgendwas Sinnvolles muss man ja als Fernsehrenter machen.

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