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Entscheidung vertagt

Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (HR) hat sich am Freitag nicht auf einen neuen Intendanten oder eine neue Intendantin für den Sender einigen können. Sowohl der stellvertretende ARD-Programmdirektor Florian Hager als auch die HR-Betriebsdirektorin Stephanie Weber hätten in den drei Wahlgängen jeweils 16 Stimmen bekommen, teilte die Geschäftsstelle des Rundfunk- und Verwaltungsrats in Frankfurt am Main mit. Somit komme es zu einer neuen Wahl in der nächsten Sitzung des Gremiums am 3. Dezember, bei der auch neue Kandidaten vorgeschlagen werden könnten.

Der Rundfunkratsvorsitzende Rolf Müller erklärte: „Der Patt unterstreicht, dass sich heute zwei herausragende Kandidaten präsentiert haben. Leider konnte kein Ergebnis erzielt werden.“ Der Rundfunkrat habe nun erneut die Findungskommission beauftragt. Gesucht wird eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für den amtierenden Intendanten Manfred Krupp (65), der Ende Februar in den Ruhestand geht.

Stephanie Weber (50) ist seit Januar dieses Jahres Betriebsdirektorin des HR. Zuvor arbeitete die in Saarlouis geborene Juristin lange beim Saarländischen Rundfunk (SR), unter anderem als stellvertretende Justiziarin sowie als Verwaltungs- und Betriebsdirektorin.

Florian Hager (45) kommt aus Aalen und studierte Medientechnik, Informatik und Multimedia in Stuttgart sowie Publizistik und Filmwissenschaft in Paris und Mainz. Beim Kulturkanal Arte war er unter anderem Vize-Programmdirektor. 2015 wurde Hager Gründungsgeschäftsführer von Funk, dem Online-Jugendangebot von ARD und ZDF. Seit 2020 ist er als Vize-Programmdirektor des Ersten für die ARD-Mediathek verantwortlich.

Zur Kandidatur bereit erklärt hatte sich auch die Journalistin und Filmemacherin Ina Knobloch, die nach eigener Aussage von der Findungskommission des HR-Rundfunkrats zu einer Bewerbung ermuntert, dann aber nicht zu einem Gespräch eingeladen wurde. Sie hoffe, dass die Kommission „noch einmal in sich geht und dem Rundfunkrat eine größere Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten ermöglicht, um nach eigenen Kriterien zu entscheiden“, sagte Knobloch Mitte Oktober der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.(epd)