: Fortschritt,wohin?
Entgegen der verbreiteten Annahme, Fortschritt sei eine dem Produktmarketing dienliche Wortschöpfung der Industrie, handelt es sich bei Fortschritt um einen Begriff urlinker Debatten zu Zeiten der Industrialisierung. Marx befand, dass Fortschritt weder rein gut noch rein schlecht, sondern ambivalent – und erst in seiner Gesamtheit eine Bewegung zum Guten ist. Was das mit dieser Seite zu tun hat?
Auch die heutige Forschung will Fortschritt und mit ihm die Bewegung hin zum Guten. Zumindest entspräche das dem Selbstbild vieler Wissenschaftler:innen. Bessere Medikamente, klimafreundliche Energie, Landwirtschaft im Einklang mit dem Interesse von Mensch und Natur: Es gibt viele Felder, auf denen neue Technologien, neue Herangehensweisen, neue Erkenntnisse einen Fortschritt darstellen sollen. Ob das jeweils so ist, ob der angebliche Fortschritt wirklich zum Guten führen kann – oder womöglich gar das Gegenteil bewirkt –, will die taz künftig auf dieser Seite beleuchten.
Es ist klar, dass es dabei im Kern immer um Wissenschaft geht, die heute oft komplex und undurchsichtig erscheint und vielen gerade dann zweifelhaft. Genauso oft aber spielen politische Umsetzung, gesellschaftliche Grabenkämpfe und ökonomische interessen eine wichtige Rolle für die Frage, die uns hier fortan beschäftigen soll: Ist das Fortschritt – oder kann das weg? (zint)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen