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Würstchen in Irland

Brexit-Streit nimmt fleischliche Züge an

Wir schreiben es ungern, aber: Reinhard Mey hatte recht. „Vom Nordirland-Konflikt zum Würstchen-Streit mit der EU“ titelte die AFP gestern einen groben Überblick über die Wurstwarentheke der Post-Brexit-Welt. Worum geht es? In Irland gibt es eine Grenze, weil ein Teil des Landes offiziell noch zu einem anderen Land, nämlich dem Großen Brexitanien gehört. Wer aber in dem einen Teil wohnt und eine Würstchenbude jenseits der Grenze frequentiert, darf auf keinen Fall das Wiener Würstchen oder den Hot Dog mit reichlich Honey Mustard mit rübernehmen, sondern muss vorher schnell alles aufessen. Oder so ähnlich. „Für die Kontrollen ist der britische Zoll zuständig“, erklärt dieselbe Meldung ganz lapidar, was bedeutet, dass gefräßige Zöllner alles verschwinden lassen, was unverzollt über die Brexit-Grenze will. „Der sogenannte Würstchen-Streit um Regeln für Einfuhren britischer Frischfleischprodukte nach Nordirland hatte die Kritik in den vergangenen Monaten noch angeheizt“, heißt dieser Fakt im schönen Agenturendeutsch. Aber sind wir nicht alle im Grunde lauter arme, kleine Würstchen? Wo Mey recht hat, hat er recht: „Wenn du schlau bist, mein Freund, pass auf, dass du nicht vergisst/ Dass du nur ein armes, kleines Würstchen bist.“

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