brief des tages
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Was geht uns Sri Lanka an?

„Sri Lanka geht das Essen aus“,

taz vom 1. 9. 21

Da wäre er wieder, der differenzierte taz-Blick auf globale Zusammenhänge. Ein Land mit kleiner Wirtschaft und großer Armut der Bevölkerung leidet unter Entwicklungen auf dem Weltmarkt – wegen volatil bedrohlicher Preisgestaltungen als Rahmen für die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und Düngemitteln. Die aktuelle „Ölkrise“ in Sri Lanka ist eine Verknappung an Ressourcen zur Versorgungssicherheit im Kampf gegen den Hunger. Tourismus als Ausweg? Für den devisenschwachen Inselstaat ein ausbaufähiger Rettungsanker, für das globale Klima wohl keine gleichsam günstige Strategie. Das Dilemma einer fatalen Fehlentwicklung von Märkten, auch gefördert durch eine Schwächung der weltweit tätigen UN-Organisationen in neoliberalen Zeiten, kulminiert in der Pandemie. Deutschland ist einer der größten Hersteller für Düngemittel und als Motor des Tourismus bekannt. Internationale Entwicklungszusammenarbeit – nachhaltig und gerecht – könnte in einer zukünftigen Bundesregierung einen höheren Stellenwert bekommen. Ein Notstand in Sri Lanka ist eine Aussage zum Stand der Weltgemeinschaft. Martin Rees, Dortmund