: IN ALLER KÜRZE
Keim-Quelle bleibt unklar
Möglicherweise wird nicht mehr zu klären sein, wie der tödliche Keim ausgerechnet in die Intensivstation für Frühgeborene am Klinikum Bremen Mitte kam. Die letzte „heiße Spur“, das Dosiergerät für Desinfektionsmittel, bringt keine eindeutige Lösung des Rätsels. Im inneren Biofilm eines Wasserschlauchs hatten Hygiene-Experten Bruchstücke der DNA eines Keimes gefunden. Dieses DNA-Material ist aber nicht mehr verwertbar und kann nicht genauer untersucht werden, wie im Untersuchungsausschuss am Freitag deutlich wurde.
CDU will über JüPi reden
Die Bremer CDU fordert eine Sondersitzung der Bildungsdeputation. Grund ist das erneute Chaos bei der Planung von Lehrerstellen und der Beschluss des Koalitionsausschusses, keine neuen Ganztagsschulen einzurichten und den Ausbau der Oberstufen zu bremsen. Thomas vom Bruch, bildungspolitischer Sprecher der CDU, kritisiert die mangelhafte Informationspolitik von Senatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD). Die Deputation ist nicht über den Mehrbedarf an Lehrern informiert worden. „Die Senatorin übergeht Gremien und schafft für Schulen erneut keine verlässliche Planungsgrundlage. Das geht zu Lasten der Kinder und Eltern, die den berechtigten Anspruch an eine gute Unterrichtsqualität und -versorgung haben.“ Ganztagsschulen spielten zudem im Konzept für die Kinderbetreuung eine zentrale Rolle, sagt Thomas vom Bruch: „Rot-Grün hat keine Probleme gelöst, sondern neue geschaffen.“
20 Tonnen Gift-Suppe
Bremer Polizeibeamte der Gefahrgutüberwachung untersagten am Freitag einem deutschen Sattelzug, der rund 20 Tonnen entzündbare Flüssigkeiten und andere gefährliche Stoffe geladen hatte, die Weiterfahrt. Das Fahrzeug wies erhebliche technische Mängel auf. Die Gefahrgutspezialisten hatten bei dem Sattelzug zunächst einen Druckverlust an der Bremsanlage festgestellt. Dann wurden weitere erhebliche Mängel an der Bremsanlage der Zugmaschine und am Sattelauflieger festgestellt. Ferner entdeckten die Beamten auch Mängel bei der Kenntlichmachung des Gefahrguts. Der Gefahrgut-LKW wurde in eine Werkstatt gefahren, wo die Mängel beseitigt werden.
Lob für Shakespeare
Der Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen, hat der Bremer Shakespeare Company zu ihren Erfolgen der jüngsten Zeit gratuliert. Neben dem Monica-Bleibtreu-Preis bei den Privattheatertagen für die Inszenierung des „Sommernachtstraums“ wurde das Ensemble an der Universität Oxford für das Kooperationsprojekt „Aus den Akten auf die Bühne“ geehrt, das gemeinsam mit der Universität Bremen realisiert wird. Hinzu kam ein gelungenes Gastspiel im Londoner Globe Theater. „Sie haben damit nicht nur Ihre hohe künstlerische Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt, sondern gleichzeitig auch Werbung für die Kulturstadt Bremen betrieben“, lobt Böhrnsen. Die Company habe „ihren festen Platz nicht nur in der bremischen, sondern auch in der deutschen und europäischen Theaterlandschaft“, versicherte Böhrnsen.
Bischof für Kultur
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat davor gewarnt, die Bedeutung von Kultur an ihrer Wirtschaftskraft zu messen. „Wenn man Kultur vernichten will, dann mit solchen volkswirtschaftlichen Argumentationen“, sagte Meister.
Egestorff-Stiftung wird 100
Die diakonische Egestorff-Stiftung in Bremen hat am Wochenende ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Die Altenhilfeeinrichtung geht auf den begüterten Bremer Kaufmann Johann Heinrich Egestorff (1859-1905) zurück. Er vermachte sein Vermögen der Stadt unter der Auflage, davon solle ein „Ruhesitz für bedürftige alte Männer und Frauen“ geschaffen werden. Für den Bau des Altenheims auf dem Egestorffschen Grundstück in Bremen-Tenever wurde die Egestorff Stiftung von 1908 mit der seit 1692 bestehenden Stiftung Armenhaus der Bremer Altstadtgemeinden zusammengeführt. Heute leben mehr als 400 ältere Menschen auf dem parkähnlichen Gelände. (taz/epd)