das wetter: In hohem Bogen
Auch ein regenschwer und blödsinnig abgehender August bietet dem wehrhaften Gartenfreund klandestine Freuden. Denn nur wenn der Modder knietief in der zierlich ausgesägten Furche steht, reckt die piruvanische Zierkalmücke ihr schwächlich gefiedertes Haupt. Die Zierkalmücke gehört mütterlicherseits zu den Hupfdoldengewächsen, von des Vaters Seite stammt sie von einem Geschlecht leicht erregbarer Mangrovenganoven aus dem Dreieinhalbstromland Piruvaniens ab. Ihre Wuchsform kann als konvulsiv ästig beschreiben werden, ihr Geruch dringt käsig oder karottig bis in die Stirnhöhle. Die Zierkalmücke gilt als geselliges, aber robustes Pflänzchen. Besonders schätzt sie humosen Boden, Brettspiele und Scharaden. Allerdings kann die piruvanische Zierkalmücke nicht gut verlieren. Dann schlägt sie in hohem Bogen aus.
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