RAUS AUS DEM SOMMERLOCH – RAUF AUF DEN BAHNDAMM : Rotausleuchtung übersehen
BERLIN taz | In finsteren Sommerlochzeiten sind die Polizeimeldungen aus der Provinz der letzte Lichtblick. Dort herrscht noch der schweramtliche Tonfall des Wachtmeisters mit erhobenem Zeigefinger – wie in der Bundespolizeiinspektion Magdeburg, die in ihrem Amtsbezirk eine übersehene „Rotausleuchtung“ meldet: „Am Montag, den 02. Juli 2012 um 12.45 Uhr, befuhr ein 51-jähriger deutscher Kraftfahrer mit seinem Fahrzeug und einem daran befindlichen Anhänger den Bahnübergang Amsdorf auf der Strecke Halle–Nordhausen. Er übersah, dass die Schrankenanlage bereits rot leuchtete.“ Und damit war die Kacke am Dampfen, könnte man das weitschweifige Werk abkürzen. Zum Glück verfehlte der Zug das Gefährt. „Ein rotes Signal bedeutet Stopp!“, brummelt noch die Bundespolizei. Und wir dachten immer, ein rotes Signal bedeutet Freibier für freie Bürger.