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taz🐾sachenGegen den Mainstream

Unter dem Begriff „Wahlcamp“ kann man sich zunächst nichts vorstellen – weder die Leserschaft noch die Mitarbeitenden der taz und anfangs auch das Wahlcamp selbst nicht. Es stellt sich die Frage nach dem Mehrwert, denn über die Wahl wird bereits ausgiebig berichtet. Sämtliche Medien stürzen sich auf die Kan­di­da­t:in­nen und hören nicht auf zu skandalisieren. Bashing ist aber nicht unsere Aufgabe.

Unser Team, das Wahlcamp, besteht aus sechs Leuten – vier Neuankömmlingen und zwei Betreuer:innen, die den Nachwuchs auffangen, ehe er hinfällt. Wir vier, das sind Jaromir Schmidt, Ruth Fuentes, Aron Boks und ich, Shoko Bethke. Von Juni bis zur Bundestagswahl steht uns jede Woche die Seite 36 der Wochenendausgabe zur Verfügung, in der wir Wahlberichterstattung aus einer alternativen Perspektive betreiben. Möglich macht das die taz Panter Stiftung.

Entgegen der üblichen medialen Kommunikation, unter die unserer Meinung nach auch die taz immer wieder fällt, geht es uns nicht darum, auf dem neuesten Baer­bock-Skandal rumzureiten oder Laschets Lachen zu verpönen. Stattdessen überlegen wir, welche Gruppen von der Politik übersehen werden und treten mit den Menschen in Kontakt. Dazu gehört auf der einen Seite die junge Influencerin mit einer unsichtbaren Schwerbehinderung. Auf der anderen Seite ist es aber auch der alte, weiße Mann in Sachsen, der wirklich Angst vor den Grünen hat. Wir wollen sie mitdenken und über sie berichten, um deutlich zu machen, dass es Politik für alle geben sollte, nicht nur für den Mainstream.

Shoko Bethke

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