: Bleibt so und werdet besser
Bernd Blöbaum hat zum zweiten Mal in der Geschichte der taz Genossenschaft deren Mitglieder befragt
Tag für Tag machen wir eine taz und am Wochenende eine besoners dicke. Immerzu bestücken wir unser Onlineagebot und hoffen, dass es unseren LeserInnen und NutzerInnen gefällt. Und damit wir uns nicht nur auf unsere Hoffnung verlassen müssen, arbeiten wir seit nun fast drei Jahrzehnten mit Professor Dr. Bernd Blöbaum von der Universität Münster zusammen: Welche Inhalte werden am liebsten gelesen, welche vermisst? Welche Formate sind unersetzlich, und wie lange verweilt die Leserin auf den Seiten des Auslandsressorts?
Unsere EigentümerInnen, also die Genossinnen und Genossen der taz, hatte der Kommunikations- und Medienwissenschaftler Bernd Blöbaum zuletzt im Zuge der Kampagne für den taz Neubau befragt, im Jahr 2014. In den sieben Jahren, die seitdem vergangen sind, ist die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder um fast 7.000 auf 21.000 gestiegen und es ist auch sonst viel passiert, nicht nur in der taz.
Wir fanden es daher eine gute Idee, unsere GenossInnen in diesem Frühjahr erneut zu befragen, vor allem mit dem Ziel, Erkenntnisse über unsere digitale Transformation zu erhalten. Wir wollten auch unsere unterschiedlichen Aktivitäten wie taz lab und Mitgliederversammlung bewerten lassen, vor allem auch nach der letzten, bedingt durch die Coronapandemie, rein digitalen Mitgliederversammlung. Zudem liegt uns auch an Rückmeldungen zu unserer im Frühjahr gestarteten Erbenkampagne.
Um möglichst vielen GenossInnen die Teilnahme an der Befragung zu ermöglichen, wurde auch der Postweg nicht gescheut, denn nicht alle von ihnen besitzen eine E-Mail-Adresse. Doch auch gedruckt umfasst der Blöbaum’sche Fragebogen noch immer stattliche 15 Seiten, online waren es sogar an die 30 Seiten.
Angesichts dieses Aufwands waren wir regelrecht überwältigt von den 7.138 Rückmeldungen: 31 Prozent der GenossInnen hatten Zeit gefunden, uns ein ausführliches Feedback zu geben. Die Ergebnisse werden wir nun auswerten, und Bernd Blöbaum wird sie dann ausführlich auf der digitalen Mitgliederversammlung am 18. September vorstellen. Einige neue Erkenntnisse können wir aber schon jetzt mit Ihnen teilen: In Bezug auf die kommende Bundestagswahl gaben 57 Prozent der Befragten an, Grüne zu wählen, und 20,9 Prozent, die Linkspartei. Überraschend fanden wir, dass 3,2 Prozent angaben, die FDP zu wählen.
Bestätigt hat sich auch in dieser Befragung die Hauptmotivation, Mitglied in der taz Genossenschaft und damit EigentümerIn zu sein: Es geht darum, die Unabhängigkeit der taz zu stützen. Und es hat sich gezeigt, dass unsere UnterstützerInnen auf vielfältige Weise aktiv sind, etwa auch als SpenderInnen der taz Panter Stiftung. Sie engagieren sich aber auch darüber hinaus für soziale und politische Initiativen.
„Bleibt so und werdet besser“, so eine direkte, persönliche Rückmeldung eines Befragten. Das tut gut. Und ist wichtig für uns. Die taz muss aus dem Munde ihrer UnterstützerInnen hören, wie es um sie steht und was sie tun muss – besonders jetzt, in der Phase der Transformation, sind die Studien von Bernd Blöbaum eine wichtige Orientierungshilfe für die taz. Danke daher noch einmal an alle, die uns Zeit geschenkt und den langen Fragebogen ausgefüllt haben. Conrad Geene und Konny Gellenbeck (taz Geno)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen