: Böller gegen Petz
Bärenmeldung aus dem olympischen Japan
„Endlich wieder eine Bärenmeldung!“, hallte es gestern kurz vor Redaktionsschluss durch den weiten Heimtunnel der Wahrheit-Redaktion. Und was für eine! Eine olympische! Wenn es schon keine menschlichen Zuschauer bei den XXXII. Olympischen Spielen in Japan gibt, dann eben wenigstens einen tierisch-pelzigen. Das dachte sich offenbar ein Kragenbär in Fukushima, der kurz vor Beginn des ersten Wettbewerbs am Mittwoch gemächlich durch das Azuma Baseball Stadium von Fukushima flanierte, wie AFP gestern meldete. In der Nacht vor der Partie zwischen den japanischen und australischen Softballspielerinnen wanderte er durch die Arena und versteckte sich dann. Um den Petz aufzuscheuchen, wurde über die Lautsprecher Musik abgespielt, schließlich wurden sogar Böller gezündet – doch vergeblich. Der Bär blieb unauffindbar. Er hatte sich wohl entschlossen, getreu dem alten olympischen Motto „Schneller, höher, stärker“ seiner Lieblingsdisziplin nachzugehen. Denn wie wir aus einer fundierten Rubbelstudie des Bärchenforschers Robert Gernhardt wissen, reizt den Kragenbären nicht das Softballspiel junger Damen, sondern allein die Beschäftigung mit sich selbst: „Der Kragenbär, der holt sich munter / einen nach dem andern runter.“
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