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Archiv-Artikel

DAVID DENK DER WOCHENENDKRIMI Ein bisschen Gas muss sein

Unsere Wochenendkrimi-Sommerreise führt nach Venedig, wo ein paar smarte Profidiebe, angeführt von Charlie Croker (als netter Gangster von nebenan: Mark Wahlberg), einen ungewöhnlichen Tauchgang absolvieren: Sie bergen einen Haufen Goldbarren, den sie gerade aus einem Stadthaus gesprengt haben.

Kurz darauf liegt die graue Eminenz der Truppe, John Bridger (als philosophierendes Graubein: Donald Sutherland), tot auf den Knien des weinenden Charlie („John war für mich so etwas wie ein Vater“), und die Beute ist auch futsch: Teammitglied Steve Frazelli (als gierzerfressener Bartträger: Edward Norton) türmt damit – bis das Gold ein Jahr später in L.A. wieder auftaucht. Und die Truppe beschließt, es sich zurückzuholen, mit Hilfe von Bridgers Tochter Stella (als blonder Racheengel: Charlize Theron), Safeknackerin wie ihr Rabenvater, der ständig auf Montage war.

Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen ist „The Italian Job – Jagd auf Millionen“ (2003) , Remake von „The Italian Job – Charlie staubt Millionen ab“ (1969), zu einem modernen Klassiker des Heist-Movies avanciert, denn der Reiz dieses Genres, das den Zuschauer zu Komplizen von „guten“ Gangstern bei ihrem großen Coup macht, entfaltet sich in der Neufassung (Regie: F. Gary Gray; Buch: Donna und Wayne Powers) nur arg begrenzt: Alle Problemchen lösen sich alsbald in Luft auf, und am Ende wird die Truppe sogar Steve los, ohne sich die Hände schmutzig machen zu müssen.

In Kombination mit der penetranten Glorifizierung der Familie (wertvoller als Gold!), der Rasewerbung für einen gepimpten Kleinwagen und den Glückskekssprüchen (John zu Charlie: „Die einen stehlen, um ihr Leben zu bereichern, die anderen stehlen, um ihr Leben zu definieren. Gehöre bitte nicht zu den Letzteren“) zeigt sich, dass die Filmemacher nix von Charlie gelernt haben. Der nämlich weiß, dass kaum ein Plan zweimal aufgeht.

„The Italian Job – Jagd auf Millionen“, Sa., 23.45 Uhr, RBB