leserInnenbriefe
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Parteien müssen sich mit den Kirchen anlegen

„Der neue alte Kampf“,

taz nord vom 19. 6. 21

Die Situation nähert sich immer mehr den Zuständen Anfang der 70er-Jahre an, als Frauen gezwungen waren, ins Ausland zu reisen, um einen ärztlichen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen –oder es im Inland mit unprofessionellen Mitteln und entsprechenden gesundheitlichen Folgen zu versuchen. Deutschland dürfte inzwischen Weltmeister in geschlechtergerechter Sprache sein, es gibt immer mehr Bereiche mit Frauenquoten und ganze Heerscharen hauptamtlicher Beauftragter für die Belange der Frauen. Auf dem Papier wird für Frauen eine Menge getan. Aber wenn es um die Lebenswirklichkeit von Frauen geht, die nicht über einen Haufen Geld und/oder gute Kontakte verfügen, bringt das alles nichts. Was tun eigentlich die Parteien, die sich gern einen feministischen Anstrich geben, um die im Artikel beschriebene Entwicklung zu stoppen und sie umzukehren? Die gucken zu und machen nichts. SPD, Grüne und Linkspartei legen sich mit den Kirchen genauso wenig an wie die CDU.Budzylein, taz.de

Kein Zusatzaufwandim Krankenhaus

„Wenn Kirchen übernehmen“,

taz nord vom 19. 6. 21

Ein zentrales Krankenhaus für Flensburg und Umgebung hat eine besondere Funktion; es ist für die gesamte Bevölkerung zuständig und sollte niemanden benachteiligen.

Das tut es aber in der geplanten Art und Weise, denn „Schwangerschaftsabbrüche in einem Krankenhaus“ (nach Beratungsbescheinigung) fallen weg. Die Politiker und Politikerinnen haben es hingenommen, dass mit dem katholischen Fusionspartner ein weiteres Vorhalten des Angebotes „nicht zu machen ist“. Dieser Wegfall geschieht nicht erst mit Fertigstellung des Krankenhauses, sondern schon 2023, wenn die Fusion vollzogen ist. Das bedeutet, dass die „Findungsgruppe“ noch mehr unter Zugzwang steht, eine alternative Lösung zu finden. Dabei ist die vorgeschlagene Lösung (ein neues Versorgungszentrum) mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Im Krankenhaus wären dagegen ideale Bedingungen ohne jeglichen Zusatzaufwand vorhanden. Die Frage des Verweigerungsrechtes wäre auch mit dem neuen Zentrum nicht gelöst.

Anne-Mette Gerdsen, Ringsberg

Mancher Ausbauist sinnvoll

„Landschaft mit Beton zukippen ist von gestern “,

taz nord vom 21. 6. 21

Die Fahrzeit verkürzt sich nicht nur wenig. Auf vielen Relationen verkürzt sie sich um eine Stunde, weil ohne die Neubaustrecke Taktknoten nicht erreicht werden. Wir sprechen hier von einer zentralen Eisenbahnverbindung im nordwestdeutschen Eisenbahnnetz, zwischen Köln, Bonn, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet einerseits und Hannover, Hamburg und Berlin andererseits. Ein integraler Taktfahrplan wie der Deutschlandtakt bedeutet, dass Züge gewisse Fahrzeiten zwischen Knotenpunkten einhalten müssen –das heißt: nicht jede Ausbaumaßnahme, die 5 bis 10 Minuten Fahrzeitersparnis bringt, ist sinnvoll, wenn man am nächsten Knotenpunkt dann 5 bis 10 Minuten länger auf den Anschlusszug wartet. Es heißt aber auch, dass an bestimmten Stellen Ausbauten notwendig sind, um die notwendigen Fahrzeiten zu erreichen. DAW, taz.de