meinungsstark
:

Da droht und drohnt noch einiges …

„Brav und regierungswillig“, taz vom 14. 6. 21

Die Grünen haben auf ihrem Parteitag beschlossen, die Anschaffung von Kampfdrohnen für die Bundeswehr nicht auszuschließen. Man müsse halt vorher schauen, wofür sie eingesetzt werden sollen, heißt es nun im Wahlprogramm. Das ist eine windelweiche Formulierung, die der Anschaffung dieser Kriegsmaschinen Tür und Tor öffnet. Auch wenn die Grünen die Anhebung des Militäretats auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ablehnen, sind die Zeiten vorbei, in denen sie jeglicher Aufrüstung eine deutliche Absage erteilt haben. Aus Grün ist inzwischen Olivgrün geworden. Schade.

Joachim Fischer, Bremen

Ministerschutz statt Bürgerschutz?

„Noch schlechter als behauptet“, taz vom 11. 6. 21

Es ist schon unglaublich: Aktuell tritt eher jemand zurück, weil er oder sie eine Doktorarbeit gegen die Wand gefahren hat, als ein Minister, dessen Amtsführung miserabel ist. Die Herren Spahn und Scheuer hätten längst ausgetauscht werden müssen. Reinhold Kern, Mörfelden

Ohne Auto – kein Einkommen!

„Die Legende vom armen Autofahrer“, taz vom 15. 6. 21

Sie titeln, dass „billiger Sprit sich vor allem für gut verdienende Männer“ auszahle – nun, teurer Sprit aber erst recht ebenso, oder wer, glauben Sie, kann es sich dann weiterhin noch leisten, Ford Ram Pick-ups, Porsche Cayenne SUVs und dergleichen Luxus-Spritfresser bequem in Stadt und Land herumzufahren? Nicht zu vergessen – der steuerfinanzierte Luxusfuhrpark aller unserer Herren und Damen Politiker. Selbstverständlich profitieren auch kleine Einkommen von niedrigen Benzinpreisen! Damit man – vor allem in ländlichen Gegenden unverzichtbar – weiterhin mobil bleibt und beispielsweise täglich zur Arbeit fahren kann. Es sollte sich doch mittlerweile herumgesprochen haben, dass öffentlicher Nahverkehr auf dem Land mehr als suboptimal eingerichtet ist. Ich fahre weder Ford Ram, noch Porsche Cayenne, noch habe ich ein hohes Haushaltseinkommen – aber ich brauche mein Auto und dafür sehr wohl günstiges Benzin, um dauerhaft mobil sein zu können. Manuela Pinggèra, Mittenwald

Plötzlicher Tod auf dem Spielfeld

„Dänemarks Spieler Christian Eriksen: Ein Kollaps aus dem Nichts. Beim EM-Spiel Dänemarks gegen Finnland bricht Christian Eriksen zusammen. Nach Reanimation ist sein Zustand stabil. Das Spiel wird wieder angepfiffen“,

taz vom 13. 6. 21

Ihr schreibt noch immer bei dem Stürmertod von Kollaps: Der Stürmer ist weder kollabiert noch zusammengebrochen (Süddeutsche). Er ist plötzlich verstorben (Herztod) und erfolgreich wiederbelebt worden (Reanimation). Beim Kollaps kommt das Bewusstsein von allein wieder, sobald man horizontal liegt und Blut wieder zum Gehirn kommt.

Thomas Scholz, Berlin

Dieses System Profifußball ist krank!

„Fadenscheinige Begründungen“, taz vom 14. 6. 21

Lieber Markus Völker, Ihre Gedanken zum Umgang mit der Situation im EM-Spiel Dänemark gegen Finnland sprechen mir zutiefst aus dem Herzen. Allerbesten Dank dafür! Einen weiteren Gedanken möchte ich anfügen: Warum stellt sich da kein Trainer, kein Mannschaftsarzt, kein betreuender Psychologe, kein Funktionär schützend vor die Spieler und zeigt der Uefa die Rote Karte? Und sagt: „Wir spielen weder heute noch morgen. Unsere Spieler müssen erst einmal den Schock verarbeiten.“ Und warum holt der Trainer nicht seine gesamte Mannschaft vom Platz, als sich der Kapitän nach 15 Minuten auswechseln lässt, weil er sich in der Situation emotional nicht mehr in der Lage fühlt, weiterzuspielen? Wie krank ist das System Profifußball inzwischen? Unfassbar!

Winfried Plesch, Schriesheim