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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der Direktor der Gemäldegalerie, Bernd Lindemann, hat die Neuordnung der Berliner Museen verteidigt. Der Umzug der Alten Meister auf die Museumsinsel sei eine einmalige Chance, Malerei und Skulptur wieder zu vereinen. Im Bode-Museum und in einem Neubau gegenüber sollen beide Gattungen gemeinsam ausgestellt werden, wie es bis 1933 Tradition war. Gegen die Pläne, in der Gemäldegalerie die private Sammlung Pietzsch mit moderner Kunst unterzubringen, haben Fachleute protestiert. Lindemann sagte, er könne die Sorge nachempfinden, dass in der Zeit des Umzugs die großen Werke für längere Zeit nicht gezeigt werden könnten. „Das Konzept einer reinen Pinakothek, wie es die Gemäldegalerie am Kulturforum ist, geben wir auf“, sagte er. Er wies Vorwürfe zurück, mit dem Wegzug der Alten Meister aus der kurz vor dem Mauerfall eröffneten Gemäldegalerie im Westen Berlins werde ein Weltklassemuseum zur Disposition gestellt. „Das Konzept ist seit Jahren bekannt.“ Grundsätzliche Zweifel seien anachronistisch. Die Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Monika Grütters (CDU), warf Kritikern des Projekts „böse Polemik“ vor. Nach den Plänen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll in die Gemäldegalerie die private Sammlung Pietzsch mit Werken der Moderne einziehen und zusammen mit der Neuen Nationalgalerie die Kunst des 20. Jahrhunderts auf dem Kulturforum konzentrieren. Ermöglicht wird der Tausch durch 10 Millionen Euro aus dem Etat von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Das Geld soll in die Neuausrichtung der Gemäldegalerie fließen.