: Projekt: Hafen
Der Hamburger Hafen wächst mit zweistelligen Raten. Ähnliche Erfolgsmeldungen hätte man auch gerne im niedersächsischen Wilhelmshaven und in Husum in Schleswig-Holstein: Die dortigen Häfen sollen ausgebaut werden – aber die Ausbauprojekte stoßen in beiden Fällen auf heftige Widerstände
Der Hamburger Hafen wächst und wächst. Allein 2004 hat der Umschlag um 7,7 Prozent auf 114,5 Millionen Tonnen zugenommen. Wachstumsmotor ist der Containerverkehr, der seit der jüngsten Vertiefung der Elbfahrrinne Ende 1999 um fast 70 Prozent auf sieben Millionen Standardcontainer (TEU) gewachsen ist. Hamburg ist nach Rotterdam der größte Containerhafen Europas und will diese Position behaupten: Der Senat hat ein umfassendes Ausbauprogramm aufgelegt.
Bis 2012 will die CDU-Regierung rund 1,1 Milliarden Euro investieren, um für ein Wachstum des Containerverkehrs auf 18 Millionen TEU gerüstet zu sein. Nach Schätzungen werden dann insgesamt 222 Millionen Tonnen in Hamburg umgeschlagen.
Um damit zu Rande zu kommen, müssen nicht nur neue Kais, Containerbrücken und Stapelplätze gebaut werden, sondern auch neue Schienenwege und Straßen im und zum Hafen. Der Senat plant im großen Stil die Umwandlung von Hafenbecken und Kaizungen in einen neuen Containerterminal – sehr zum Leidwesen der bisher dort residierenden Firmen.
Vom Bund wünscht sich Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) möglichst schnell eine weitere Vertiefung der Elbfahrrinne auf 14,50 Meter. 20 Millionen für das Projekt hat die Bundesregierung Anfang Juni schon einmal zugesagt. Uldall hofft jetzt, mit einem ersten Vertiefungsschritt bereits 2007 beginnen zu können.
In weite Ferne gerückt ist dagegen die so genannte Hafenquerspange, eine Verbindung zwischen den Autobahnen eins und sieben quer durch den Hafen. Das 475-Millionen-Euro-Projekt steht im Bundesverkehrswegeplan unter ferner liefen. Weil sich die Laster heute schon im Hafengebiet stauen, arbeitet der Senat an einer Finanzierung mit Hilfe der Wirtschaft und einer Maut. knö