: Protest ohne Ende
Zum Semesterschluss demonstrieren Studenten erneut gegen Gebühren. AStA lädt zu „Bertelsmann-Kongress“
Zum Abschluss des Sommersemesters wollen die Studierenden der Uni heute ab 18 Uhr noch einmal ihren Protest gegen das geplante Bezahlstudium auf die Straße tragen. Die Demo soll durch das Uni-Viertel führen, Treffpunkt ist auf dem Campus um 18 Uhr. Danach wollen sie den „Summer of resistance“ – das Motto des Semesters – ab 20 Uhr mit einem Open-Air-Festival vor dem Audimax ausklingen lassen.
Der „Widerstandssommer“ richtete sich gegen die Einführung von Studiengebühren. Gestern zog der Uni-AStA Bilanz: Mit zahlreichen Aktionen und mehreren Demos „haben wir gezeigt, wie Ernst es uns ist“, sagte Vorstand Florian Kasiske, „soziale Gerechtigkeit ist mit Gebühren nicht zu vereinbaren“. Zugleich verurteilte er das „brutale“ Vorgehen der Polizei bei studentischen Blockaden des Uni-Hauptgebäudes: Mehrfach hatten Beamte den Protest unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray aufgelöst. Uni-Chef Jürgen Lüthje stellte Strafanträge gegen Dutzende Protestler. Der AStA forderte Lüthje gestern erneut auf, sie zurückzuziehen.
Von morgen Abend bis Sonntag lädt der AStA zu einem Kongress zum Thema „Bertelsmann – ein globales Medienimperium macht (Hochschul-)Politik“ ein. Auf dem Campus soll darüber diskutiert werden, welchen Einfluss der Medienkonzern auf die Hochschulpolitik und -reform in Deutschland nimmt. Los geht es morgen um 18.30 mit einem Vortrag zum Thema „Hochschulreformpolitik als Politik der Unterwerfung“.
Nach weiteren Referaten am Samstag, bei denen es etwa um die Konzerngeschichte von Bertelsmann oder dessen Schulpolitik geht, endet das Programm am Sonntag mit einem Workshop „zur Entwicklung von Handlungsstrategien“. Filis Aygar
Anmeldung und Infos unter bertelsmannkritik@web.de.