unterm strich:
Belarus: DW-Reporter nach 20 Tagen wieder frei. Alexander Burakow war am 12. Mai während seiner Arbeit als Korrespondent für die Deutsche Welle in seiner Heimatstadt Mogiljow verhaftet worden. Nach seiner Freilassung am Dienstag berichtete er über Haftbedingungen. Er habe sich gefühlt, „wie in einem Militärgefängnis“. Pro Nacht sei er zweimal geweckt und durchsucht worden, fast täglich habe er seine Zelle wechseln müssen. Seit den Präsidentschaftswahlen im August 2020 geht das belarussische Regime vermehrt hart gegen Journalist:innen und Medienvertreter:innen vor.
Ruhrfestspiele: Artisten-Duo durfte am Dienstag vor Livepublikum spielen. Bei den seit Anfang Mai laufenden Ruhrfestspielen in Recklinghausen konnten am Dienstagabend die ersten Künstler vor Publikum auftreten. Bislang hatte das Festival digital stattgefunden. Das Duo „Revue Regret“, bestehend aus Jakob Jacobsson und Lisa Chudalla, zeigte vor rund 60 Zuschauer:innen seine Show „Dear Doubts“ in einem Zirkuszelt. Jacobsson betonte nach dem Auftritt, wie wichtig es sei, vor Menschen zu spielen. Die Ruhrfestspiele finden seit 1965 im eigens dafür erbauten Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen statt. Letztes Jahr mussten sie wegen der Covid-19-Pandemie ausfallen.
Überhaupt kommt wieder Leben ins Theater: Für Frühaufsteher bietet das „Live Art Festival“ auf Kampnagel eine besondere Begegnung: Der chilenische Choreograf José Vidal veranstaltet von Donnerstag an bis zum 6. Juni um 6 Uhr ein „Morgenritual“ im Stadtpark, teilte Kampnagel mit. Dabei können zwölf Zuschauer in Eins-zu-eins-Begegnungen teilnehmen. Zu dieser Arbeit mit dem Titel „Elementar“ gehört auch eine Bespielung der Kampnagel App mit elf kurzen Videos und ein Bewegungsworkshop zum Mitmachen.
Mit einem Jahr coronabedingter Verspätung kann das internationale Festival „Theater der Welt“ ab Mitte Juni in Düsseldorf nun doch über die Bühne gehen. Vom 17. Juni bis zum 4. Juli werde das Festival überwiegend vor Publikum spielen, sagte der Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, Wilfried Schulz, am Mittwoch. „Es ist eine der ersten kulturellen Großveranstaltungen, die überhaupt wieder stattfinden können.“ Die Organisation des Festivals in Pandemiezeiten mit Künstlern aus aller Welt war ein Kraftakt, wie die Organisatoren betonten. Beteiligt sind rund 350 Künstler und Künstlerinnen aus fünf Kontinenten. Das „Theater der Welt“ zählt zu den international bedeutenden Foren der darstellenden Kunst.
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