: Arbeiten ohne Fristen
Leicht rückläufig, aber immer noch zu hoch: die Zahl der befristeten Anstellungen
Auch im letzten Jahr wurde nach einer Studie mehr als jeder zweite Arbeitsvertrag in Berlin befristet abgeschlossen. Besonders in der Gebäudereinigung seien befristete Stellen weit verbreitet, kritisierte die Industriegewerkschaft Bauen, Agrar und Umwelt am Montag. „In der Pandemie können Befristungen für die Betroffenen leicht zur Falle werden, wenn Unternehmen Arbeitsverträge auslaufen lassen“, warnte die IG BAU.
Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hatte berechnet, wie verbreitet befristete Einstellungen im zweiten Vierteljahr 2020 waren. In den Zeitraum fiel die erste Welle der Coronapandemie, als viele Betriebe schließen mussten. Bundesweit erfolgten demnach gut 39 Prozent aller Einstellungen befristet.
In Berlin waren es mit 52,8 Prozent deutlich mehr. „Die Ursache besteht darin, dass sehr viele junge Leute in die Stadt ziehen und dort eine – oftmals befristete Anstellung – finden“, heißt es in der Studie. 2019 haben in Berlin noch 55,5 Prozent der Job-Wechsler und Neueinsteiger einen unbefristeten Vertrag unterschrieben. Der Anteil der befristeten Verträge bei allen Beschäftigten war in Berlin 2020 so gering wie seit 2003 nicht mehr. Er lag nach der Studie bei 8,4 Prozent. (dpa)
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