brief des tages:
Löchrig wie ein Schweizer Käse
„Neue Wälder braucht das Land“,
taz vom 9. 4. 21
Unsere Wälder haben keine Chance bei dem vorherrschenden falschen Forstmanagement der Landesforsten, die ausschließlich profitorientiert arbeiten. Selbst in ausgewiesenen FFH- und Natura-2000- Gebieten werden von den Niedersächsischen Landesforsten Rückegassen im Abstand von 20 bis 25 Meter angelegt. Der Boden wird mit tonnenschweren Baumerntemaschinen zerstört. Das angeführte „Löwe“-Programm (langfristige ökologische Waldentwicklung) wird nicht angewandt und hat nur eine Feigenblattfunktion. Eine natürliche Waldverjüngung findet nicht statt. Das ist sehr gut an den niedersächsischen Höhenzügen Elm und Asse zu sehen. Durch die übermäßige Entnahme der Altbäume beim Lichtungshieb wurde der Erhaltungszustand dieses Lebensraumtyps signifikant verschlechtert: Der Wald ist löchrig wie ein Schweizer Käse, und die Bäume geben sich gegenseitig keinen Schutz mehr. Wenn wir unsere Wälder noch retten wollen, benötigen wir dringend eine nachhaltige,ökologische Waldwirtschaft und keine nur profitorientierte Forstwirtschaft.
Hilmar Nagel, Groß Dahlum
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