taz🐾sachen: Familie neu definieren
Kinder, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, werden in Deutschland häufig in Pflege- oder Adoptivfamilien untergebracht. Für Kinder mit Behinderung sind Pflegefamilien allerdings eine Ausnahme. Nicht, weil zu wenige Menschen bereit wären, diesen Kindern ein familiäres Zuhause zu geben, sondern weil die gesetzliche Grundlage fehlt.
Es werden Einzelfallentscheidungen getroffen, die mit viel Aufwand für die Ämter und Bürokratie für werdende Pflegeeltern verbunden ist. Das Ergebnis: abgewälzte Verantwortlichkeiten, Frustration und Kinder, denen die Chance auf ein bedarfsgerechtes und familiäres Umfeld verwehrt wird.
Im taz Talk spricht taz-lab-Redakteurin Nisa Eren mit Kerstin Held, die seit mehr als 20 Jahren Pflegemutter von insgesamt zwölf Pflegekindern mit unterschiedlichen Behinderungen ist. Da sie mit einer schwerbehinderten Schwester aufwuchs, sind Pflegebedürftigkeit und Behinderung in ihrem Leben etwas Selbstverständliches. Das ebnete ihr den Weg in ein ebenso selbstverständliches Familienleben mit den Kindern.
Als Vorsitzende des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder e. V. unterstützt Kerstin Held Pflegeeltern und solche, die es werden wollen bei bürokratischen Herausforderungen und setzt sich für eine Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ein. Als Mutter definiert sie das Konzept „Familie“ neu.
Wann: Mi., 14. 4. 2021, 19 Uhr, Wo: taz.de/talk, Fragen und Anregungen:
taztalk@taz.de
Nisa Eren
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