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Archiv-Artikel

Revolte im Flüchtlingslager auf Lesbos

GRIECHENLAND Internierte protestieren erneut gegen katastrophale Zustände. UNHCR fordert Schließung

Von CJA

BREMEN taz | Über 600 Flüchtlinge haben am Dienstag eine Revolte in einem griechischen Internierungslager gestartet. Die im Aufnahmezentrum von Pagani auf der Insel Lesbos Inhaftierten demontierten die Gitter ihrer Zellen und steckten Matratzen in Brand. Griechenland sperrt alle papierlosen Neuankömmlinge teils monatelang in sogenannte Administrativhaft. Begründet wird dies mit der Registrierung in der EU-Biometriedatenbank Eurodac.

Am Dienstagabend besuchte der Präfekt von Lesbos das Lager und versprach, alle gefangenen Familien und Minderjährige am Freitag freizulassen. Das gleiche Versprechen war nach zwei Hungerstreiks im August und Anfang September nicht eingehalten worden. Obwohl über Stunden eine Flucht möglich gewesen wäre, blieben die Häftlinge im Innern des Lagers, da sie ohne ein Registrierungspapier der Polizei die Insel nicht per Fähre verlassen können.

Nachdem antirassistische Organisationen im August ein Video über die katastrophalen Zustände in dem Lager veröffentlichten, forderte der UNHCR dessen sofortige Schließung. Auch EU-Innenkommissar Jacques Barrot hat sich eingeschaltet. CJA