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Russland verklagt Google, Facebook und Twitter
Russische Aufsichtsbehörden haben fünf internationale Internetplattformen wegen der Verbreitung von Aufrufen zu verbotenen Kundgebungen von Regierungskritikern verklagt. Den US-Konzernen Twitter, Google und Facebook werde vorgeworfen, die Appelle nicht gelöscht zu haben, meldete Interfax am Dienstag. Den Unternehmen drohten Strafen in Höhe von umgerechnet 45.400 Euro. Auch gegen Telegram und Tiktok seien Verfahren eröffnet worden. Die juristischen Schritte wurden nach landesweiten Protesten gegen die Verurteilung von Alexei Nawalny zu einer mehrjährigen Haftstrafe eingeleitet. Dessen Unterstützer hatten zu Kundgebungen aufgerufen, die von Behörden untersagt worden waren. (reuters)
Vorwürfe gegen Medienkonzern
78 Journalistinnen erheben schwere Vorwürfe gegen den Schweizer Medienkonzern Tamedia. In einem offenen Brief beschweren sie sich über strukturellen Sexismus in ihren Redaktionen. Frauen würden systematisch „ausgebremst, zurechtgewiesen oder eingeschüchtert“, schreiben die Unterzeichnerinnen. Frauen würden auch systematisch schlechter behandelt und bei Beförderungen übergangen. Tamedia, ein Tochterunternehmen der TX Group, verlegt in der Schweiz unter anderem den Tages-Anzeiger und die Basler Zeitung. Die Redakteurinnen schreiben: „Wir sind nicht bereit, diesen Zustand länger hinzunehmen“, und fordern: „Wir erwarten bis zum 1. Mai 2021 konkrete Vorschläge zur Umsetzung unserer Forderungen und eurer verbindlichen Ziele.“ (taz)
Russische Fake News
Russland verbreitet einem EU-Bericht zufolge systematisch Falschinformationen über Deutschland. „Kein anderer EU-Mitgliedstaat wird so heftig durch Desinformation angegriffen wie Deutschland“, heißt es in dem Bericht einer Taskforce des Auswärtigen Dienstes der EU. Demnach haben die EU-Experten seit 2015 über 700 Fälle von Desinformation registriert, die Deutschland betrafen. Der Report, über den zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet hatten, spricht von Deutschland als „Hauptziel“ und beschreibt eine „systematische Kampagne“, die sowohl auf politischer Ebene als auch durch regierungsnahe Pro-Kreml-Medien geführt werde.(afp)
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