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„On Abortion“- Laia Abril

Seit Generationen werden sehr heiße Bäder mit Fehlgeburten und Abtreibung in Verbindung gebracht. So empfiehlt ein Sanskrit-Text aus dem achten Jahrhundert, dass die Frau sich über einen Topf mit Zwiebeln und kochendem Wasser hocken solle, um abzutreiben. Eine ähnliche Technik verwendeten jüdische Frauen in Manhattans Lower East Side im frühen 20. Jahrhundert. Auch zugefügte Schmerzen oder ein Angstschock wurden laut alter Aufzeichnungen genutzt, eine Fehlgeburt auszulösen: Noch um 1870 wurden ungewollt Schwangeren die Zähne ohne Betäubung gezogen. Der General und Naturforscher Plinius der Ältere (23–79 n. Chr.) und der griechische Arzt Dioskurides (40–90 n. Chr.) beschreiben ähnlich unwirksame Schockmethoden wie beispielsweise einen Hundebiss.

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