meinungsstark
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Lob für Coronaberichterstattung

„Vielleicht doch was Russisches?“, taz vom 2. 2. 21

Als linke Zeitung hat man es nicht leicht dieser Tage. Daher mein Lob für die besonnene Art und den Panik vermeidenden Ton der Artikel über das Virus. Wer hier in Kategorien wie „zu mainstream“, regierungslinientreu oder Ähnliches denkt und Ihrer Zeitung daraus einen Vorwurf machen will, hat entweder die Sachlage betreffend Corona nicht verstanden oder unterliegt einem kindischen Antireflex, bei dem sich Trotz mit dem Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit verbindet. Bitte weiter so!

Louis Vaugoin, Wien

Mehr Männerhäuser

„Das Problem der anderen“, taz vom 1. 2. 21

Es ist nicht nur ein Männer-, sondern schon lange auch ein Frauenproblem: die Alkoholabhängigkeit. Gewalt in der Beziehung bei Al­ko­ho­li­ke­r*in­nen geht nicht nur vom Mann aus. Es gibt inzwischen auch mehr Gewalt in der Beziehung, die von alkoholkranken Frauen ausgeht. Allerdings gibt es für Männer, die Gewalt in der Beziehung erleben, nicht wirklich Anlaufstellen, kaum Verständnis, denn sie sind die körperlich Überlegenen. Es gibt keine Männerhäuser, in die Männer mit Kindern vor ihren alkoholkranken, gewalttätigen Frauen flüchten können. Entweder sie gehen allein und lassen die Kinder bei der alkoholisierten Mutter zurück, oder sie halten die Situation aus, um ihre Kinder zu schützen. Ein Tabuthema in unserer Gesellschaft, das leider zu schnell vergessen wird. Gewalt in der Beziehung, da ist meist nur die Rede von schlagenden Männern.

Carola Pein, Stuttgart

Empathie für Sympathisanten?

„Erfolgreich – und doch enttäuschend“, taz vom 31. 1. 21

Es tut täglich weh, von der Polizei drangsalierte Menschen in Russland zu sehen, und ich hoffe, dass möglichst viele zu Hause bleiben und erst dann wieder demonstrieren, wenn es mit Nawalny nichts mehr zu tun hat. Schließlich hätte das Video von Putins lächerlichem Palast auch ins Netz gestellt werden können, wenn Nawalny in Deutschland geblieben wäre. Doch wegen Nawalnys hirnverbrannter Rückkehr und seinem Setzen auf Neid statt auf Empathie müssen viele einfache Menschen sterben und leiden, denen es nicht um die eigene Wichtigkeit geht.

Annette Weber, Speyer