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Wirklich ausgezeichnete Lektüre: Die Zeitschrift der Straße feiert im Februar ihr zehnjähriges Bestehen mit einer Best-Of-Sonderausgabe
Die Zeitschrift der Straße feiert im Februar zehnjähriges Bestehen. 2011 erschien das Straßenmagazin erstmals – als Medien-, Sozial- und Lernprojekt: Während Wohnungslose und Menschen in schwierigen sozialen Lebenslagen auf der Straße verkaufen, gestalten Studierende das Blatt und die Texte und können dafür Leistungsnachweise bekommen. Ehrenamtliche sorgen für den Vertrieb. „Es gibt mittlerweile Verkäufer*innen, die über Jahre hinweg der Zeitschrift die Treue halten“, sagte am Montag Katharina Kähler vom Bremer „Verein für Innere Mission“.
Ein Heft kostet derzeit 2,80 Euro, von denen die derzeit etwa 70 Verkäuferinnen und Verkäufer die Hälfte behalten. Zum Preis von einem Euro können sie neue Zeitschriften im Büro bekommen und anbieten. Die Redaktion unter Leitung von Tanja Krämer und Jan Zier trifft sich dort alle 14 Tage, um die nächste Ausgabe zu planen. Zum Jubiläum wurde als Heft Nummer 84 eine Sonderausgabe mit dem Titel „Das Beste aus zehn Jahren“ zusammengestellt.
Initiator und Mitbegründer ist der Bremerhavener Hochschul-Professor Michael Vogel. Für die mehrfach ausgezeichnete Publikation arbeiten Hochschulen und die Wohnungslosenhilfe der Inneren Mission zusammen. Für die Verkäufer*innen sei die Zeitschrift nicht nur ein Zusatzverdienst, sondern auch eine tagesstrukturschaffende sinnvolle Aufgabe, so Kähler. Doch die Anfänge waren schwierig. Die Reaktion der wohnungs- und obdachlosen Menschen sei zum Start „ganz schlecht“ gewesen, erinnerte Magazin-Mitbegründer Bertold Reetz: Viele hätten sich geschämt, das Magazin zu verkaufen.
Von Anfang an steht jeweils ein Ort in Bremen im Mittelpunkt einer Ausgabe – meist ein Straßenzug, manchmal aber auch ein Platz, ein Fluss oder ein besonderes Gebäude. Trotz ihrer Anerkennung hatte die Zeitschrift der Straße immer wieder finanziell schwierige Phasen zu überwinden. Defizite konnten aber bislang stets durch Spenden und Preise ausgeglichen werden. (epd/taz)
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