taz🐾sachen
: Unser täglich Brot gib(t) uns …

So manche/r tazler*in geht in der Freizeit ungewöhnlichen Tätigkeiten nach. Eine Spezialistin für Multitasking ist Gaby Coldewey. Die studierte Osteuropakundlerin ist im taz-Kosmos die rechte Hand der Auslandsredaktion, seit einem Jahr aber noch in anderer Mission unterwegs. Gaby rettet drei Mal wöchentlich bei der Initiative Food­sha­ring Lebensmittel – nach fachkundiger Unterweisung, versteht sich – und das demnächst zum 136. Mal. Wind und Wetter zum Trotz sammelt sie per Fahrrad bei Läden alles ein, was sonst im Müll landet. Da fällt einiges an beziehungsweise ab – wie 60 Kilo Bananen an Heiligabend.

Ein Teil der Köstlichkeiten landet auch im dritten Stock der taz – von Gaby liebevoll arrangiert: Obst, Gemüse, Milchprodukte, Aufstriche, und das oft aus biologischer Erzeugung. Auch ein Korb mit Backwaren ist stets im Angebot.

Mittlerweile hat sich der Service herumgesprochen. Sobald das Buffet eröffnet ist, machen sich die coronabedingt wenigen Mit­ar­bei­te­r*innen auf, um den Kühlschrank zu plündern. Sie sind offensichtlich nicht nur auf Nachrichten hungrig und einer zusätzlichen Vitaminzufuhr nicht abgeneigt, denn auch Grünzeug ist begehrt. Einige Kolleg*innen rechnen schon mit dem gut gefüllten Futtertrog, wie unlängst ein Mitarbeiter. Er hatte sein Frühstücksbrot zu Hause gelassen, musste dann aber enttäuscht feststellen, dass die Ausbeute an diesem Tag gering war.

Man weiß eben nie, was kommt. Aber es kommt etwas, so viel ist sicher. Schon nächste Woche heißt es wieder: Es ist angerichtet!

Barbara Oertel