Superwahljahr 2021: „Wir haben die Wahl(en)“

Sechs Landtagsparlamente werden gewählt, wie auch der neue Bundestag am 26. September. Unsere journalistischen Vorhaben 2021.

Sieht so die kommende Bundestagswahl aus? Foto: dpa / Christoph Söder

Von TOBIAS SCHULZE

Wenigstens eines ist sicher: Dieses Jahr beginnt etwas Neues. Die Kanzlerin tritt ab, eine 16-jährige Ära endet. Noch mal vier Jahre Groko unter Angela Merkel sind nicht drin. Was – und wer? – kommt stattdessen? 2021 geht es um die großen Fragen. Der deutsche Parlamentarismus muss sich beweisen: Klappen Koalitionen auch dort, wo klassische Mehrheiten nicht in Sicht sind – und hält die Brandmauer der Konservativen in Richtung AfD?

In Berlin und Thüringen kommen zwei Linksbündnisse auf den Prüfstand: Was konnte Rot-Rot-Grün reißen – und reicht es für eine zweite Runde? Sowohl in den Ländern als auch auf Bundesebene wird erstmals die Klimakrise im Mittelpunkt einer Wahl stehen. Die Jugendproteste von Fridays for Future und anderen haben dazu geführt, dass keine Partei mehr an dem Thema vorbeikommt.

Aber wird das reichen – und wie mutig wird die Klimapolitik unserer Zwanzigerjahre? Und schließlich: Zum ersten Mal wählt Deutschland unter Pandemiebedingungen. Wer wird am Ende die Kosten der Krise bezahlen?

Tägliche Sonderseiten und taz Talks zur Bundestagswahl am 26. September 2021.

Die taz taz begleitet die Wahlen auf allen Kanälen

Darüber entscheiden wird am Ende möglicherweise eine schwarz-grüne Koalition. Die taz, die die Grünen traditionell besonders genau im Blick hat, wird auch das mögliche Regierungsbündnis besonders genau abklopfen. Verrät die Ökopartei ihre Wurzeln, oder geht sie einfach nur die Kompromisse ein, die für die großen Zukunftsprojekte nötig sind?

Und was, wenn sich die Umfragewerte doch noch drastisch verändern? Falls Rot-Rot-Grün wieder eine Option wird, falls die SPD die Kehrtwende schafft oder die FDP dieses Jahr doch die Lust am Regieren entdeckt?

Als taz begleiten wir die Wahl(en) so groß, wie es eine solche Zeitenwende nun mal erfordert. Und das auf allen Kanälen: In der Zeitung und auf taz.de, in den sozialen Netzwerken und auf der Bühne.

Zum ersten Mal wählt Deutschland unter Pandemiebedingungen

Wir bringen die Kandidat*innen aufs Podium, wo sie sich den Fragen stellen müssen – denen der Redaktion, denen unseres Publikums und denen der Zivilgesellschaft. Zunächst in taz Talks. Falls es im Sommer wieder möglich sein sollte, dann auch in echt und vor Ort.

Den Start machen wir mit den Landtagswahlen, in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg im März, später dann in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Jedes Bundesland bekommt vor den Wahlen eine Sonderausgabe mit acht bis zwölf Zeitungsseiten: „Heimatdossiers“.

Im Sommer beginnt schließlich die heiße Phase der Bundestagswahlen. Im Wahlkampf wollen wir nicht nur den Parteien hinterherwischen, sondern unsere eigenen Schwerpunkte setzen. Was ist uns besonders wichtig? Welche Aufgaben stehen in der Klimapolitik an? Wie kommen wir zu mehr Verteilungsgerechtigkeit und wie zu mehr Diversität? Drei Wochen vor der Wahl schalten wir dann noch einen Gang hoch. Wir krempeln die Redaktion um, bündeln unsere Kräfte und machen dem taz-Publikum mit einem Sonderteam das große Angebot: tägliche Sonderseiten, taz Talks. Bis zum Wahlsonntag. Und darüber hinaus. Unser Projekt, das wir „Wir haben die Wahl(en)“ nennen, endet – mit dem Ende der Koalitionsverhandlungen und einer neuen Kanz­le­r:in­nen­schaft.

Tobias Schulze leitet mit Anna Lehmann das Inlandressort der taz.