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■ The Yellow Sea Südkorea 2010, R: Na Hong-jin, D: Ha Jung-woo, Kim Yun-seok,Cho Seong-haff
Aus der Berichterstattung der Frankfurter Allgemeinen von den Filmfestspielen in Cannes von 2011: „Von der ersten Minute an ist ‚The Yellow Sea‘ atemberaubendes, wildes Kino, angesiedelt an den Küsten des ‚Gelben Meeres‘ zwischen China und Südkorea. Im Zentrum steht Gu-Nam, ein koreanischer Migrant, der sich in China als Taxifahrer verdingt. Er trinkt zu viel und hat hohe Schulden. Von brutalen Geldeintreibern gejagt, lässt er sich auf einen teuflischen Pakt ein: Ein leutseliger Gangsterboss begleicht die Schulden, wenn er dafür in Korea einen Mord begeht. In der ersten Hälfte ist das ein asiatischer Film Noir, der einen Verzweifelten porträtiert, wie er illegal per Boot über die Grenze kommt, lernt, nicht aufzufallen, und im Billighotel den Mord plant. Gerade die Phase der Tatvorbereitung ist brillant gefilmt, und der Zuschauer bleibt immer auf Augenhöhe, also in vollkommener Verunsicherung. Alles geschieht nachts, im auch moralischen Halbdunkel. Bewunderung verdient vor allem die Eleganz von Nas geschmeidiger Inszenierung, ihr Variantenreichtum, die Direktheit seines Erzählens und die Kunst, mit der er den Genrestoff nutzt, um zugleich viel vom Raum und seinen Menschen, und vom illegalen chinesisch-koreanischen ‚trafficing‘ auf die Leinwand zu bringen.“
„The Yellow Sea“ läuft Do bis Mi um 21.45 Uhr im 3001 Kino Schanzenstraße 75
■ Madame X: Eine absolute Herrscherin Deutschland 1977, R: Ulrike Ottinger, D: Tabea Blumenschein, Roswitha Janz
„Eine bunte, aber repräsentative Gruppe Frauen folgt dem Ruf einer geheimnisvollen Herrscherin des Chinesischen Meeres nach Gold, Liebe, Abenteuer und Selbstverwirklichung. Ottingers überlanger Film ist eine grotesk-phantastische Allegorie aus feministischer Grundhaltung, die Kritik an der Praxis der neuen Frauenbewegung übt und ein Programm befreiter Frauen zu entwerfen sucht. Bestechend: die Collagetechnik.“ So das Lexikon des internationalen Films.
„Madame X: Eine absolute Herrscherin“ läuft zum Jubiläum 25 Jahre B-Movie am Samstag um 20 Uhr. Die Hamburger Filmemacherin und unabhängige Produzentin Monika Treut stellt ihn dort als einen ihrer Lieblingsfilme vor. B-Movie: Brigittenstraße 5
■ Klappe Cowboy! Deutschland 2012, R: Timo Jacobs, Ulf Behrens, D: Timo Jacobs, Yps Van Tule
„Ein selbstverliebter Möchtegern-Filmemacher plant einen Western in Berlin-Kreuzberg. Die Zeit bis zum Drehbeginn vertreibt er sich mit seinen Kumpels und Gelegenheitsjobs. Der gewollt dilettantische No-Budget-Film stellt mit archaischer Verve und viel Leidenschaft das Filmemachen inklusive dessen Scheiterns nach. Eine etwas zähe Fingerübung in der Manier von Klaus Lemke, deren Mut zum Understatement dennoch angenehm berührt.“ So der filmdienst.
„Klappe Cowboy!“ läuft in einer Premierenvorstellung mit Gästen am Freitag um 21.15 Uhr und dann noch einmal am Montag um 19 Uhr im Metropolis, Kleine Theaterstraße 10