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das detailFahne, die (Hertha)

Verein mit Stiel und Textil: Hertha BSC Foto: dpa

Wie viel Hertha BSC der 3:1-Sieg im Derby über den FC Union wert war, das muss derzeit noch das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ausrechnen.

Mitarbeiter der Hertha-Geschäftsstelle waren vergangene Woche ausgezogen, um 10.000 Vereinsfahnen an allen möglichen und unmöglichen Orten in die Berliner Erde zu rammen. Von Eroberern und Erstbesteigern hoher Berge weiß man, dass die eingerammte Fahne die Herrschaft über den ganzen Erd- und Luftraum symbolisieren soll. Ein Anspruch, der nicht jedem passt. Während der 1. FC Union amüsiert bis gelassen reagierte, zeigte sich das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf herausgefordert: „Wenn wir heute bei Hertha nichts machen, dann kommt nächste Woche vielleicht Coca-Cola und will seinen Weihnachtstruck aufstellen“, sagte Ordnungsstadtrat Arne Herz (CDU). Ein Bußgeld droht, vielleicht sogar in Millionenhöhe.

Hertha aber hat am Freitagabend gewonnen und sportlich das erreicht, was im öffentlichen Raum vorbereitet wurde: Hegemonie in der Stadt. Das wird es wohl wert gewesen sein. (mak)

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