brief des tages:
Ehrenamtliche Beteiligung
„Neue Kontaktbeschränkungen geplant“, taz vom 16. 11. 20
Warum nehmen wir uns Taiwan nicht zum Vorbild? Selbstverständlich wollen und können wir die totale Überwachung der Bewegung der Menschen nicht übernehmen. Aber das Ziel einer hundertprozentigen Nachverfolgung ist auch für uns wohl das richtige. Wir sehen, dass viele Gesundheitsämter, selbst mit Unterstützung der Bundeswehr, kaum mehr als 60 Prozent erreichen.
Warum nutzen wir nicht das Angebot von Bürgern, bei der Nachverfolgung ehrenamtlich mitzuhelfen? In Mannheim hat ein CDU-Parteimitglied dieses Angebot gemacht. Wir sollten ein Netzwerk von ehrenamtlich mitwirkenden Bürgern mit kommunikativen Fähigkeiten aufbauen. Ich glaube als ehrenamtlich in mehreren Funktionen tätiger Berater, dass das Potential und die Bereitschaft dazu da ist. Studenten könnten auch als Koordinatoren zwischen Gesundheitsamt und ehrenamtlich Tätigen eingesetzt werden. Es erscheint mir ziemlich unklug, hier eine Chance der Bürgerbeteiligung unbeachtet zu lassen und darauf zu setzen, dass Bürgersinn mit Verboten und staatlich verordneten Einschränkungen forciert werden kann.
Günther Kirchner, Mannheim
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