Katastrophenschutzplan liegt länger aus

AKW GROHNDE Nach Protesten können Bürger ihre Bedenken nun bis zum 7. September formulieren

Die Proteste von Umweltorganisationen und Anti-AKW-Initiativen waren zumindest teilweise erfolgreich: Der überarbeitete Katastrophenschutzplan für das Atomkraftwerk Grohnde wird länger beim Landkreis Hameln-Pyrmont ausgelegt als zunächst angekündigt. Bürger können das Dokument während der normalen Öffnungszeiten des Kreishauses nunmehr bis zum 7. September einsehen sowie Anregungen und Bedenken äußern, teilte der Kreis mit. Die Bedenken würden überprüft, das Ergebnis der Prüfung werde dem jeweiligen Einwender mitgeteilt. Zunächst sollte der Plan nur bis Mitte August ausgelegt werden.

Außerdem hat der Landkreis den Katastrophenschutzplan gestern auch im Internet veröffentlicht. Dies hatten Atomkraftgegner ebenfalls gefordert. Im Fall des zweiten niedersächsischen AKW in Lingen bleibt es dagegen vorerst bei der ursprünglichen Auslegungsfrist – sie endet hier am 22. August.

Die AKW-Katastrophenschutzpläne regeln Verantwortlichkeiten und Schutzmaßnahmen im Fall schwerer Unfälle. So werden Gefährdungszonen um die Meiler und Messpunkte für radioaktive Strahlung definiert, Ausgabestellen für Jodtabletten und Sammelpunkte für Evakuierungen benannt.

Auch hatten Umweltschützer bemängelt, das Gebiet der Katastrophenschutzplanung sei viel zu klein bemessen. Laut der atomkraftkritischen Ärzteorganisation IPPNW müssen alle Kreise innerhalb eines 170-Kilometer-Radius mit in die Katastrophenschutzplanung einbezogen werden. RP