Ora et non labora

Wahres zum gestrigen Buß- und Bettag

Oraetlaborabetfoto: reuters

Zurück aufs harte Los, zurück aufs harte Los! Gestern haben wir alle zusammen, coronösgeplagt wie wir sind, eine historische Chance verpasst. Dabei hätten wir uns so schön virtuell an den Patschehändchen halten können! Auch die Wahrheit hat gepennt, und tut dafür heute Buße im Kontor, stopft viele, viele gemandelte Spekulatius in sich hinein. Was war da los? Nun, wir hatten vergessen, auf den hohen amtlichen Feiertag der Evangelen hinzuweisen, den Buß- und Bettag. Der treibt in Gesamtdeutschland lange schon bizarre bürokratische Blüten. Uns Innerirdische soll er daran erinnern, dass das Scheitern zum Leben gehört, aber Lebbe auch weider geht, gelle. Durch die föderalbunten Feiertagsgesetze, wäre es fast überall und jedem gestern möglich gewesen, sich wegen „religiöser Pflichten“ freizunehmen. Kruzifix, hätten wir das hier im Kontor mal vorher gewusst. Ora et non labora, ein Spruch, wie gemacht für die stets ungläubige Wahrheit! Andererseits: Die Kohle wollen wir dann schon, und die gibt’s nicht: Urlaub ja, Geld nein. Nur Sachsen hat gefeiertagt, allerdings zahlen schuftende Sachsen das mit mehr Pflegeversicherung. Dann lieber gleich: Ora et labora!