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Die Rückgabe von Kriegsverlusten ist weiter offen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat zur Eröffnung einer Ausstellung über die europäische Eisenzeit in Sankt Petersburg an die ungeklärte Frage der Rückgabe sogenannter Beutekunst erinnert. Die Frage der Rückführung kriegsbedingt nach Russland verbrachter Kulturgüter deutscher Kultureinrichtungen sei auch heute noch weitgehend offen, erklärte Grütters in einem Grußwort im Katalog der Ausstellung, die heute in der Staatlichen Eremitage von Sankt Petersburg eröffnet werden soll. Bei knapp der Hälfte der rund 1.600 Exponate handele es sich um „kriegsbedingt verlagertes Kulturgut“ aus dem Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte. Grütters betonte, die in den 1990er Jahren begonnenen Verhandlungen über eine Rückführung würden „bekanntlich durch ein russisches Gesetz von 1998 erschwert“. Darin würden „Kulturgüter, die infolge des Zweiten Weltkriegs in die damalige Sowjetunion verbracht wurden, zum Eigentum des russischen Staates“ erklärt, „obwohl dies völkerrechtlichen Vereinbarungen widerspricht“, so Grütters. Zugleich betonte die CDU-Politikerin, Deutschland sei sich seiner Verantwortung gegenüber Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion „für 27 Millionen sowjetische Opfer stets bewusst“. Unrechtmäßig erworbene Bestände in staatlich geförderten deutschen Kultur­einrichtungen würden zurück­gegeben.

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