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Niederländischer Rundfunk ohne Logos

Um ihre Journalist:innen zu schützen, entfernt die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt NOS die Logos von ihren Fahrzeugen. Chefredakteur Marcel Gelauff begründete das damit, dass seine Mitarbeitenden mittlerweile Angst hätten. Regelmäßig würden seine Kolleg*innen beleidigt, mit Müll beworfen oder im Verkehr gefährdet. Mehr als 100 Übergriffe soll es in einem Jahr gegeben haben. Der DJV-Vorsitzende Frank Überall sagte dazu: „Schlimm, dass Journalistinnen und Journalisten des Rundfunks jetzt in der Öffentlichkeit untertauchen müssen, um noch ihren Job machen zu können.“ Gewalt gegen Journalist*innen sei sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland ein Angriff auf die Pressefreiheit und nicht akzeptabel. (taz)

„Tatort“ bekommt eine Briefmarke

Die Deutsche Post würdigt den ARD-„Tatort“ zum 50. Jubiläum mit einer Sondermarke: Ab dem 2. November werde es die 80-Cent-Briefmarke in den Filialen zu kaufen geben, teilte die Post am Montag mit. Darauf zu sehen: das typische „Tatort“-Fadenkreuz aus dem Vorspann der Krimireihe, kombiniert mit dem bis in die 1990er Jahre üblichen Testbild der ARD. Die erste „Tatort“-Folge („Taxi nach Leipzig“) wurde im November 1970 ausgestrahlt. Die Sondermarke gehört zur Reihe „Deutsche Fernsehlegenden“, in der bisher unter anderem der „Beat Club“, „Dinner for One“ und „Das Millionenspiel“ als Postwertzeichen erschienen. (dpa)

„Reizfigur“ Tichy

„Für manche ist Roland Tichy eine rechte Reizfigur. Er selbst hält sich für einen Verfechter von Demokratie und Marktwirtschaft. Versuch einer Annäherung“. So teasert der Branchendienst Meedia die Titelstory seiner aktuellen Ausgabe an. Offensichtlich ist man heute dann immer noch kein Sexist, sondern „umstritten“, wenn sogar eine CSU-Ministerin – Dorothee Bär – sich über Sexismus beschwert: Bär hatte nach beleidigenden Äußerungen Tichys über die SPD-Politikerin Sawsan Chebli ihre Mitgliedschaft in der Ludwig-Erhard-Stiftung gekündigt, deren Vorsitzender Tichy noch bis Oktober ist. Zur Wiederwahl mag er nicht mehr antreten. Lesen Sie demnächst bei Meedia den gleichen Teaser und setzen bitte selbst den Namen eines beliebigen, „umstrittenen“ ramenternden Rechtsaußen ein. So geht halt Qualitätsjournalismus. (taz)