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Archiv-Artikel

die anderen über tv-schleichwerbung und gottschalks gummibärchen

Die Kölnische Rundschau meint: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind mit ein paar prominenten Köpfen und populären Fernsehsendungen ins Visier geraten. Bis zur Austrocknung eines etwa vorhandenen Sumpfes bedarf es noch eines langen Sommers. Wie bei Hartz wird schnell die Systemfrage gestellt. Was bei VW die Rolle der Gewerkschaften und damit die Mitbestimmung ist, ist nun bei den TV-Anstalten die Frage ihrer Unabhängigkeit. Da sollten schnelle und voreilige Pauschalschlüsse unterbleiben. Die vermuteten Sünden der Emigs, Mohrens und vielleicht auch der Dellings oder der Schleichwerber sind nicht in einen Topf zu werfen. Die Intendanten gehen in begrüßenswerter Offenheit und Konsequenz an die Einzelfälle – wohlwissend, dass es solche auch bleiben müssen. Weitet sich das alles aus, bricht die Systemdebatte über gebührenfinanziertes und werbefinanziertes Fernsehen los. Die Intendanten haben es da genau so schwer wie im Sport die Verbandsoberen mit dem Doping.

Der Westfälische Anzeiger aus Hamm schreibt: Es wird nicht genügen, jede Bierflasche, jeden Joghurt-Becher zu kontrollieren und Gottschalk die Gummibärchen vom Tisch zu nehmen. Deutschland braucht ARD und ZDF. Umso wichtiger ist völlige Transparenz. Und vielleicht der Verzicht auf manchen Spot und manche Sendung.