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Archiv-Artikel

„Die fallen vom Ast“

UMWELT & WIRTSCHAFT Der Bund startet die Firmen-Kampagne „Orte der biologischen Vielfalt“

Roswitha Resch

■ ist bei der Kronwald Drucklufttechnik GmbH für Biodiversitäts-Maßnahmen verantwortlich.

taz: Frau Resch, Ihre Firma verkauft Kompressoren, Vakuumpumpen und Membrantrockner. Welche Funktion haben die Schafe in Ihrem Geschäftsmodell?

Roswitha Resch: Wir haben sie lieb und sie fressen das Gras.

Und in der Mittagspause werden sie reihum von den Mitarbeitern gefüttert?

Nein, die haben ja auch genügend Gras: 1.500 Quadratmeter, das ist fast die Hälfte des Firmengeländes. Einen großen Fischteich haben wir da auch angelegt.

Der Bund würdigt Ihren Huckelrieder Betrieb heute als „grüne Oase inmitten eines Gewerbegebietes“. Was ist dort außer dem Gras noch grün?

Wir haben Muschelzypressen und alte Maulbeerbaum-Sorten gepflanzt, da sind die Vögel ganz wild drauf. Wenn die die vergorenen Früchte fressen, werden die richtig breit und fallen vom Ast.

Oha. Fällt das noch unter Naturschutz?

Natürlich, das ist ganz normal! Andere Tiere berauschen sich doch auch.

Im Internetauftritt Ihrer Firma sieht man einen riesigen zugepflasterten Hof mit einem schmalen Grünstreifen davor...

Das sind alte Bilder, jetzt sieht das ganz anders aus. Der Hof selbst ist allerdings immer noch gepflastert, das geht gar nicht anders. Hätten wir da Rasengittersteine, würden die im Lieferverkehr unter den 20-Tonnern zerbröseln.

Wie umweltfreundlich arbeitet Ihr Betrieb in seinem Kerngeschäft?

Wir sind Eco-Step-zertifiziert nach ISO 9001 und ISO 14001. Das bezieht sich beispielsweise auf die Mülltrennung.

Der Bund sucht nun weitere Unternehmen als „Orte der biologischen Vielfalt“. Können Sie das empfehlen?

Natürlich! Bei uns ist es so schön, dass wir manchmal sogar am Wochenende hier sind.

INTERVIEW: HENNING BLEYL