brief des tages:
Keine Denkblockaden für die Welt-Dekaden
„UN-Bericht zu globaler Biodiversität: Kein einziges Ziel erreicht“, taz vom 16. 9. 20
Die Liste der „Welt-Dekaden“ ist lang, seit 70 Jahren und mit zahlreichen Überlappungen sind fast 50 UN-Dekaden ins Leben gerufen worden. Die erste für Entwicklung, viele mit kausalen Verknüpfungen wie Bildung, Armut, Ernährung (2016) oder mit Überschneidungen wie Wiederherstellung zerstörter Regionen (2006), Desertifikation (2010) und Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt (bis 2020). Die stets hoch gesteckten Ziele waren teils utopisch oder aber nur etappenweise erreichbar wie in der Dekade der Frauen (1976 – 1985) oder der Beseitigung des Kolonialismus (2011 – 2020). Ernüchternd eher die Ergebnisse für multiple Dekaden in Sachen Abrüstung oder Aufwertung von entrechteten und benachteiligten Menschen. Nachfolgeaktivitäten wie vom Bündnis „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gefordert, sind ebenso sinnvoll wie ein Engagement in der laufenden UN-Dekade (seit 2016) für Menschen afrikanischer Abstammung: „Anerkennung – Gerechtigkeit – Entwicklung“. Schon morgen können wir damit starten – unter anderem im Mittelmeer.
Martin Rees, Dortmund
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