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meinungsstark

Ethischer Widerspruch?

„Auch zum Coronaleugner sozial“,

taz vom 8. 9. 20

Meint ihr wirklich, dass jemand mit der falschen politischen Meinung nicht das Recht hat, ein Konto bei der Bank seiner Wahl zu haben? Ist es wirklich Eurer Ziel, dass sich eine Bank, bevor sie jemanden als Kunden annimmt, sich über dessen politische Meinung informiert und entsprechend aussortiert?

Wir haben in Deutschland die Meinungsfreiheit. Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern, ohne dass ihm daraus Nachteile erwachsen. Dann haben wir die Chance, uns offen und frei über verschiedene Themen auszutauschen. Wir müssen uns klarmachen, was es bedeutet, jemanden wegen seiner Meinung in die Ecke zu drängen. Wo wollen wir denn hin als Gesellschaft? Und was will die taz dazu beitragen?

Kornelia Renner, Dresden

Wertekompass nachjustieren

„Menschenwürde nicht verletzt“, taz vom 8.9. 20

Der Deutsche Presserat mit der nun dargebrachten Einordnung der „Ordinärsatire“ von Hengameh Yaghoobifarah hat sich nicht nicht (!) von seinem Kodex abbringen lassen. Per gültiger Selbstdefinition geht die Beurteilung also in Ordnung. Dennoch bleibt durchaus ein misslicher Beigeschmack für alle an der verbalisierten Müllentsorgung aktiv und passiv Beteiligten.

Und das sollte uns allenthalben zum Wertekompass justieren und zum künftigen Bessermachen anregen. Denn es gibt in allen Bereichen des privaten wie beruflichen Lebens Menschen, die höchstselbst die Würde ihres Standes nicht wahrnehmen. Auf dass die Satiriker ihre Kunst wieder wort-, aber nicht hassgewaltig zum Leuchten bringen, die Polizei wieder uneingeschränkt zu unserem Recht als Eckfeiler demokratischer Verfasstheit akzeptiert und respektiert wird.

Matthias Bartsch, Lichtenau

Seehofer blockiert willige Länder

„Die Schande Europas“, taz vom 9. 9. 20

Da gibt es willige Bundesländer und Gemeinden, die bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen, aber deren politische Vertreter lassen sich von Seehofer in die Schranken weisen. Wenn es doch sowieso auf einen Rechtsstreit hinausläuft, indem die Willigen gegen Seehofer klagen wollen, können sie den Spieß auch umdrehen: Flugzeug chartern, nach Athen fliegen, Flüchtlinge einladen und wieder zurück. Dann kann See­hofer den Aufnahmewilligen hinterherklagen. Die Flüchtlinge wären derweil schon mal in Sicherheit.

Klaus-Peter Klauner, Brühl

Presse hat Verantwortung

„Hunderte trauern um tote Kinder“,

taz vom 7. 9. 20

Ich bedanke mich recht herzlich für Ihre rücksichtsvolle Berichterstattung über den Solinger Vorfall. Ich hoffe, dass andere Medienträger Sie als Vorbild betrachten.

Rechtsgüter anderer Personen, vor allem von Kindern, müssen stärker in Schutz genommen werden. Man sollte nicht versuchen, um „jeden“ Preis mit allen Mitteln an mehr Leser heranzukommen. Gut, dass wir Sie haben!

Tuncay Ayvacik, Wuppertal

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