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unterm strich

Wacken diesen Sommer ohne Heavy Metal

Ende Juli herrscht ungewohnte Ruhe in ­Wacken: wegen Corona fällt das weltbekannte Heavy-Metal-Festival erstmals seit dreißig Jahren aus. Das ärgert nicht nur die Metalfans, sondern trifft auch den kleinen Ort in Schleswig-Holstein. Die Veranstalter sind in Kurzarbeit, Arbeitsverträge liefen aus. „Ein Jahr halten wir durch“, sagt Festivalmitbegründer Thomas Jensen. Über 90 Prozent der Besucher haben ihre Tickets für 2021 eingetauscht. Dabei waren die 75.000 Tickets bereits nach 21 Stunden vergriffen. Feiern soll die Metalszene trotzdem, zu Hause beim Onlinefestival „Wacken World Wide“.

Die Kulturlandschaft in den USA liegt brach

In weiten Teilen der Vereinigten Staaten sind derzeit fast alle Kultureinrichtungen geschlossen. Ob das Art Institute in Chicago, das Getty-Museum in Los Angeles oder das Metropolitan Museum in New York, ob Orchester, Musik- und Literaturfestivals, Kinos oder der New Yorker Broadway: Die Kultur liegt hier wegen der Coronakrise in weiten Teilen brach. Das Metropolitan Museum hat angekündigt, Ende August wieder zu öffnen, mit Kapazitätseinschränkungen, Masken-, Abstands- und Hygieneregeln. Andere Kultur­einrichtungen New Yorks wie das Broadway-Theater, die Metropolitan Opera, die Philharmoniker und die Ballett-Ensembles haben bereits bis Ende des Jahres alle Auftritte abgesagt. Alle diese Institutionen, die sich wie die meisten Kultureinrichtungen im Land hauptsächlich von Spenden und Eintrittsgeldern und nur zu einem sehr geringen Teil durch städtische oder föderale Zuwendungen finanzieren, gehen von Verlusten in Millionenhöhe aus.

Goldene Löwen für Swinton und Hui

Die britische Schauspielerin Tilda Swinton und die Regisseurin Ann Hui aus Hongkong erhalten bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig die Goldenen Löwen für ihre Lebenswerke. Die 59-jährige Swinton sei „eine der originellsten und kraftvollsten Darstellerinnen“, die sich mit dem Ausgang des vergangenen Jahrhunderts etabliert habe, lobte Filmfest-Direktor Alberto Barbera die Schauspielerin. Die Chinesin Hui (73) habe ihr Können in einer langen Karriere in den unterschiedlichsten Filmgenres bewiesen und sei eine der profiliertesten Filmemacherinnen Asiens, sagte Barbera. Von ihr stammen Werke wie „Boat People“ (1982) und „Our Time Will Come“ (2017).

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